An Brahms zu messen

HINTERGRUND / FSOA

07/02/23 Sie hat immerhin acht Symphonien geschrieben, fünfzehn Konzertouvertüren und zwölf Streichquartette. Zeitgenossen galt Emilie Mayer sie als „der weibliche Beethoven“, obwohl sie deutlich später lebte. Das Female Symphonic Orchestra Austria (FSOA) erinnert in einem Konzert am 8. Februar an diese deutsche Komponistin.

Von Reinhard Kriechbaum

Einige Symphonien von Emilie Luise Friederika Mayer (geboren 1812 in Mecklenburg, gestorben 1883 in Berlin) sind neuerdings sogar gedruckt worden, einige gelten aber als verschollen, so wie viele andere Stücke. Sie war jedenfallseine sehr produktive Komponistin, die für viele Genres geschrieben hat. Ein Singspiel Die Fischerin harrt der Veröffentlichung. Dass Emilie Mayer Goethes Erlkönig gleich in zwei Varianten vertonte, darf nicht verwundern. Der Balladen-Vertoner Carl Loewe war ihr Kompositionslehrer.

Im Regelfall spielt das von der Dirigentin Silvia Spinnato 2019 in Salzburg gegründete Female Symphonic Orchestra Austria (FSOA), dem ausschließlich Frauen angekören, nur Musik von Komponistinnen. Am 8.Februar im Odeion wird man aber eine Ausnahme machen: Da werden Emilie Mayers Faust-Ouvertüre (ihr letztes großes Orchesterwerk, 1880) und ihre Erste Symphonie in c-Moll (entstanden vor 1847) der Serenade Nr. 2 A-Dur op. 16 von Johannes Brahms gegenübergestellt. Schließlich waren die beiden ungefähr Zeitgenossen. Dieses Programm lässt das Orchester dann auch in Italien hören, in Modena und Piacenza. Es ist übrigens das erste Mal, dass das FSOA im Herkunftsland der in Palermo geborenen Dirigentin gastiert.

Konzert am Mittwoch (8.2.) um 19 Uhr im Odeion, Einführungsgespräch 18.30 Uhr – Karten ausschließlich an der Abendkasse – www.fsoa.at
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