asdf
 

Mozarts Salzburger Klavier-Wurzeln

HINTERGRUND / SALZBURGER CLAVIER CONCERTE

05/07/18 Eigentlich ist's schade, dass viele historische Instrumente, wiewohl spielbar, in den Museen doch nur hinter Glas zu sehen sind. Der Pianist Christian Bauschke bringt hingegen einen historischen Hammerflügel im Salzburg Museum regelmäßig zum KlingenSeit fünf Jahren.

So lange gibt es die „Salzburger Clavier Concerte“ im „Gottfried-Salzmann-Saal“ der Neuen Residenz. Wie ist Christian Bauschke, 1954 als Sohn eines Kirchenmusikers in Nordhausen/Thüringen geboren, auf die Idee gekommen, Eine Konzertreihe mit Klaviermusik quasi „rund um Mozart“, also auch mit vielen Kompositionen aus dem Umfeld des Genius loci? „Erstmals wurde Salzburger Klaviermusik vor und um Mozart greifbar, als die 'Johann-Michael-Haydn-Gesellschaft' 2005 einen Denkmalband mit einschlägigen Kompositionen herausgab“, sagt Bauschke. „Ein wahrer Fundus, nicht nur um durchaus eigenständige und interessante, bis dato nicht zugängliche Werke zu entdecken“, erklärt der Pianist. Es sei ergiebig, in diesen Werken nachzuspüren, „wie sehr doch Mozarts Wurzeln im ‚Salzburgischen‘ liegen“.

Ein paar Namen aus diesem pianistischen Mozart'schen Vor- und Umfeld aus dem 18. Jahrhundert: Franz Xaver Neumüller, Johann Ernst Eberlin, Anton Cajetan Adlgasser, Anton Ferdinand Paris, Johann Michael Haydn und letztlich auch Vater Leopold, der zwar als Autor der legendären Violinschule zu – aufführungspraktischem – Ruhm gekommen ist, von dem aber auch drei Klaviersonaten existieren. Klaviermusik von Salzburger Hofkomponisten und anderen hier tätigen Musikern also, welche man sonst kaum hört.

Das Originalinstrument entfaltet ja auch seine Aura: „Das Publikum schätzt den Reiz des authentischen Klangs eines rund 200 Jahre alten Hammerklaviers“, weiß Christian Bauschke. Im Lauf der Jahre erklangen nicht nur der originale „Michael-Haydn-Flügel“ von Johann Schmid (1757-1804), sondern auch der Hammerflügel seines Sohnes Joseph Schmid (1791-1829), ebenfalls ein bedeutendes Instrument aus dem Museumsbestand.

Die Konzerte gehören mittlerweile zum fixen Veranstaltungsangebot des Salzburg Museum.“ Einige Werke wurden in den „Salzburger Clavier Concerten“ mitgeschnitten und auf bisher zwei CDs veröffentlicht. Was Bauschke ein großes Anliegen ist: den Zuhörern die „Salzburger Musikszene“ des 18. Jahrhunderts und Hintergrundwissen zu den aufgeführten Werken und ihren Komponisten zu vermitteln.

Christian Bauschke studierte an der „Robert-Schumann-Musikhochschule“ Düsseldorf, nahm an Sommerakademie-Kursen von Winfried Wolf teil und setzte sein Studium dann am Mozarteum von 1976 bis 1981 in der Klavierklasse von Gilbert Schuchter fort. Wertvolle Impulse zur historischen Aufführungspraxis erhielt er von Prof. Johann Sonnleitner.

Seit 1982 ist Bauschke am Musikum tätig, wo er auch im berufsausbildenden Studiengang des „Musikum“ für angehende professionelle Chorleiter Klavier unterrichtet. Seit dem Studienjahr 2013/14 gibt er Kurse für historische Aufführungspraxis auf dem Hammerklavier.

Das nächste „Salzburger Clacvier Concert“ findet am 7. Juli statt. Im Jubiläumskonzert zum fünfjährigen Bestehen der Reihe am 4. August wirkt das Colloredo Ensemble mit und es gibt ein Glas Prosecco im Museumscafé – www.bauschke.info
Bild: Christian Bauschke/privat

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014