Small is beautiful

SYMPOSION MIKROTÖNE

29/06/17 Heuer wäre der Salzburger Komponist und Ekmelik-Pionier Rolf Maedel hundert Jahre alt geworden. Deshalb ist ihm am 2. Juli das Abschlusskonzert des Internationalen Symposion zum Schwerpunkt Mikrotonale Musik gewidmet.

Rolf Maedel (1917-2000) ist der weißhaarige Mann, der auf dem Bild rechts dem ehemaligen Mozarteum-Rektor Franz Richter Herf über die Schulter blickt. Richter Herf spielt auf einer eigens von den beiden entwickelten Orgel, auf der es möglich war, kleinste Intervalle darzustellen und vor allem zu erproben.

Der Untertitel des alle zwei Jahre veranstalteten Mikrotonsymposions – „Small is Beautiful“ – sei einem weiteren renommierten Salzburger, Leopold Kohr, geschuldet, erklärt Gertraud Steinkogler-Wurzinger, Präsidentin der Internationalen Gesellschaft für Ekmelische Musik. „Die Idee dazu stammt von unserem Vizepräsidenten Agustin Castilla-Avila aus Andalusien“, dem Mitorganisator des Symposions.

Die Internationale Gesellschaft für Ekmelische Musik wurde 1981 von Franz Richter Herf und Rolf Maedel gegründet und hat ihren Sitz in Salzburg. Die von den beiden Mozarteum-Professoren entwickelte Ekmelische Musik hatte Salzburg zu einem neuen Zentrum mikrotonaler Musik werden lassen. Zu ihrer Zeit galt die Beschäftigung mit Mikrotönen noch etwas ziemlich Exotisches, die Spektralmusik, für die beispielsweise der Franzose Gérard Grisey stand, hatte sich damals eigentlich noch nicht bis Salzburg durchgesprochen. Das hat sich stark gewandelt, man denke an Gegenwartskomponisten wie Georg Friedrich Haas.

„Ziemlich ungewöhnlich und ein Experiment ist die anberaumte Jam Session im Jazzit am Freitag (30.6.) um 23 Uhr im Jazzit“, sagt Gertraud Steinkogler-Wurzinger. Dreißig Vortragende aus Ägypten, Mexiko, USA, Finnland, Italien, Deutschland, Österreich, Belgien, Iran, Holland, Türkei, Griechenland, Kanada, Portugal, England, Spanien und Kroatien präsentieren ihre Arbeiten und Kompositionen in verschiedenen Formaten wie Vorträgen, Lecture Recitals, TransArt Performances , Workshops und vier Konzerten. Eine vierteltönige Marimba und ein entsprechend gestimmtes Klavier, eine Miktroton-Trompete: Es wird auch heutzutage konstruiert und experimentiert in Sachen kleinster Tonschritte. Obertongesang wird in den referaten ebenso gestreift wie die Musikethnologie („Technique from 15th Century Turkish Manuscripts“).

Das große Anliegen dieses Internationalen Symposiums ist es, der Forschung zum weiten Feld der Mikrotonalität eine Plattform zu bieten. „So wie unsere Lehrer und 'Gründerväter' möchten wir die Symposien weiterhin 'Mikrotöne' nennen und sie alle zwei Jahre stattfinden lassen“, kündigt Gertraud Steinkogler-Wurzinger an. (dpk-krie)

Mikrotöne Microtones / Small is beautiful. Internationales Symposium von 30.6. - 2.7. an der Universität Mozarteum. Abschlusskonzert am 2.7., 19 Uhr im Kleinen Studio der Universität Mozarteum – www.ekmelic-music.org
Bild: IGEM