Neun aus 1017

SOMMERAKADEMIE MOZARTEUM / DIE PREISTRÄGER

30/08/16 Die „Internationale Sommerakademie Mozarteum“ wurde 1916 von Lilli Lehmann gegründet, feierte heuer also ihren 100. Geburtstag und zählt heute zu den größten und re­nommiertesten Musik-Sommerkursen weltweit mit heuer 1017 Teilnehmern aus sechzig Nationen Teilnehmer. Die neun Besten präsentierten sich beim Preisträgerkonzert.

Von Heidemarie Klabacher

Stina Strehar wurde 1996 in Slowenien geboren. Mit sieben Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht, vier Jahre später begann sie mit dem Orgelunterricht bei Jože Smrekar an der Musikschule Domžale. 2011 bestand sie die Zulassungsprüfung am Konservatorium für Musik und Ballett Ljubljana im Hauptfach Orgel bei Nina Frank. 2015 schloss sie ihr dortiges Studium mit Auszeichnung ab. Seit Oktober 2015 studiert sie an der Universität Mozarteum Salzburg im Konzertfach Orgel bei Hannfried Lucke, dessen Meisterklasse sie besucht hat. Stina Strehar eröffnete das Preisträgerkonzert am 27. August mit dem ersten Satz aus Johann Sebastian Bachs Concerto a-Moll BWV 593 und dem „Intermezzo“ aus Max Regers „Zwölf Stücke für die Orgel. op. 80“ an der Propter Homines Orgel im Großen Saal des Mozarteums.

Konstanca Dyulgerova wurde 1995 in Sofia in Bulgarien ge­boren. Mit sechs Jahren bekam sie ersten Klavierunterricht an der National School of Music „Lyubomir Pipkov“ in So­fia, wo sie 2014 in der Klasse von Ludmil Angelov ihren Ab­schluss mit Auszeichnung machte. Seit 2015 studiert sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Stefan Vladar sowie an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Sie spielte Wolfgang Amadeus Mozarts „Neun Variationen D-Dur über ein Menuett von J. P. Duport, KV 573“.

Der Klarinettist Sebastian Hayn schloss sein Studium am Musikkonservatori­um „F. Morlacchi“ in Perugia im Alter von 18 Jahren summa cum laude ab. Als bester Absolvent des Abschlussjahrgangs 2014/2015 erhielt er den „Luigi Castellani“- und den „Leandro Roscini“-Preis. Er absolvier­te einen weiterführenden Fortbildungskurs bei M. Fabrizio Meloni, dem Soloklarinettisten der Mailänder Scala, und studierte bei namhaften Klarinettistinnen und Klarinettisten wie Mariafrancesca Latella, Andreas Schablas, Alexandra Gruber, Frank Strauch oder Helge Harding. Sebastian Hayn spielte Robert Schumanns „Fantasiestücke für Klarinette und Klavier op. 73“.

Das Klavierduo Anna Buchberger & Henriette Zahn aus Deutschland spielte Franz Schuberts „Fantasie in f-Moll für Klavier zu vier Händen D. 940“. Die beiden Pianistinnen verbindet neben einer langjährigen Freundschaft seit dem Sommer 2014 auch eine intensive Duo-Tätigkeit. Seit 2015 engagiert sich das Duo bei „Live Music Now“ in München. Wichtige Impulse und Inspiration erhalten sie vom renommierten Klavierduo Tal & Groethuysen. Unter anderem wird das Klavierduo im September 2016 gemeinsam mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn die Kammerorchesterfassung von Bruckners 7. Symphonie zur Aufführung bringen.

Die 19-jährige Pianistin Yun Chih Hsu aus Taiwan besuchte ab 2005 die die Musik-Grundschule Taipei Gu-Tin, drei Jahre später wurde sie an der Pre-College Division der Juilliard School in den USA aufgenommen. Sie bekam eine Empfehlung für das Barnard-Columbia-Juilliard-Austauschprogramm und studierte an der Columbia University der Juilliard School. Yun Chih Hsu spielte Alexander Skrjabins Klaviersonate Nr. 2 gis-Moll op. 19.

Die Mezzosopranistin Zlata Khershberg wurde in Nischni Nowgorod in Russland geboren.

In jungen Jahren lernte sie zunächst Klavier, studierte Gesang, graduierte mit Auszeichnung am Balakirev College in Nischni Now­gorod und machte ihren Bachelor als Opernsängerin an der Buchmann-Mehta-Musikschule in Tel Aviv bei Sharon Rostorf-Zamir. In den Jahren 2011 bis 2015 spielte sie unter anderem im Rahmen eines Opern-Workshops des Israel Vocal Arts Insti­tute die Rollen der Olga aus „Eugen Onegin“ oder der Marcel­lina aus „Le nozze di Figaro“. 2015 trat sie in Tel Aviv beim Konzert für herausragende Studierende der Buchmann-Mehta-Musikschule unter der Leitung von Maestro Zubin Mehta im Charles-Bronfman-Auditorium auf. Sie sang aus Rodion Schtschedrins Oper „Nje toljko ljubov“ Arie und Scherzlied der Varvara.

Su Yeon Kim, geboren 1994 in Südkorea, begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel. Hochbegabten-Studien bei Choong-Mo Kang und Chong-Pil Lim führten sie an das „Korea Natio­nal Institute for the Gifted in Arts“ und die „Korea National University of Arts“. Seit 2013 studiert sie an der Universität Mozarteum Salzburg bei Pavel Gililov. Bereits im Alter von 14 Jahren gewann sie den 1. Preis beim Asiatischen Chopin-Klavierwettbewerb 2008 und einen 2. Preis beim Internationalen Tschaikowski-Wettbewerb für junge Musiker 2009. Zuletzt war sie Semifinalistin beim 17. Internationalen Fryderyk-Chopin-Klavierwettbewerb in Warschau 2015 und beim „Concours Reine Elisabeth 2016“ in Brüssel. Sie spielte Werke von Fritz Kreisler und Sergei Rachmaninow.

Samuel Nebyu ist ein geborener Ungar afroamerikanischer und jüdisch-europäischer Abstammung, er verbrachte den Großteil seiner Kindheit in Asien. Mit dem Geigenspiel be­gann er im Alter von sechs Jahren. Als 15-Jähriger wurde er in das „Young Talents“-Programm des Königlichen Konser­vatoriums Brüssel aufgenommen, wo er von zahlreichen renommierten Künstlern unterrichtet wurde, darunter Igor Oistrach.

Mehrere Jahre lang war er Violinist-in-Residence an der renommierten Queen Elisabeth Music Chapel in Belgien. Aktuell studiert er am Boyer College of Music and Dance an der Temple Uni­versity, Philadelphia (USA), unter der Leitung von Eduard Schmieder. Samuel Nebyu ist Gewinner des „Grand Prize“ des Nationa­len Solo-Wettbewerbs der American String Teachers Associ­ation 2015, des Internationalen „Remember Enescu“ Violionwettbewerbs Rumänien 2013 oder der Beverly Hills National Auditions Kalifornien 2014. Er spielte Franz Waxmans „Carmen-Fantasie“.

Die Preise für die besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Internationalen Sommerakademie Mozarteum werden jedes Jahr vom Kulturfonds der Stadt Salzburg gestiftet. Überreicht wurden die Preise heuer von Gemeinderat Sebastian Lankes, Vizerektorin Brigitte Hütter und Sommerakademie-Leiter Wolfgang Holzmair.

Bilder: SOAK
Zur dpk-Kritik des Preisträgerkonzerts Glorreiche Aussichten