Peng!

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24/10/13 Das Blut rinnt dick wie Ketschup aus der Seite. Die Titel könnten grausiger nicht sein: „Killer mästet Oper“ oder „Landeshauptmann kracht mit 1,8 Promille in einen Gartenzaun“. In bester Bild-Zeitungsmanier kommt der Prospekt zum fünften Krimi-Fest „Peng!“ daher – ein Einblattdruck voll Grausen und Sensationen: Heute Donnerstag (24.10.) und am Freitag (25.10.) geht es blutig zu im Literaturhaus.

Von Heidemarie Klabacher

Es ist eine der erfolgreichsten Erfindungen von Literaturhausleiter Tomas Friedmann: Das Krimi-Fest "Peng!" geht bereits zum fünften Mal über die Bühne und bringt aktuelle Kriminalromane unterschiedlichster Provenienzen und Provinzen. Der Psychokrimi ist ebenso vertreten, wie der Mord aus Eifersucht auf den erfolgreichen Konkurrenten. 

Friedrich Ani stellt den Roman „M“ vor, in dem eine Journalistin Tabor Süden beauftragt, nach ihrem verschwunden Freund zu suchen. Der Münchner Autor ist seit 2009 dabei. Auch Eva Rossmann ist eine Fixstarterin beim Krimi-Fest: Sie liest aus ihrem neuen Mira-Valensky-Krimi vor. In „Männerfallen“ geht es um Manipulation, Sex und Rollenbilder. Sunil Mann schreibt als Sohn indischer Einwanderer in der Schweiz. In „Familienpoker“ begibt sich sein indischstämmiger Privatdetektiv Vijay Kumar auf die Suche nach den leiblichen Eltern eines Mädchens und kommt selbst in Gefahr.

Nichts für schwache Nerven ist der Krimi „Die satten Toten“ des Nordiren Sam Millar. In Belfast geht ein Killer um, der seine Opfer mästet, bevor er sie tötet. Während Detektiv Karl Kane den Mörder sucht, kidnappt dieser seine Tochter. Schließlich führt die österreichischen Autorin Ursula Poznanski in ihrem Roman „Blinde Vögel“ zu zwei Leichen nach Salzburg: Sie stranguliert, er erschossen. Die beiden scheinen sich nicht gekannt zu haben, bis das Ermittlerduo auf Spuren im Internet stößt: in einem Lyrikforum auf Facebook.

Zum Abschluss des Programms heute Donnerstag (24.10.) folgt um 22 Uhr auf die Lesungen noch der Film „Der amerikanische Freund“ von Wim Wenders nach dem Roman „Ripley’s Game” von Patricia Highsmith aus dem Jahr 1977.

Am blutigen Freitag (25.10.) stehen ab 19 Uhr „Provinzkrimis“ auf dem Programm: Zu diesem Genre zählt der erste Roman des TV-Moderators Eugen Freund. In „Der Tod des Landeshauptmanns“ kracht ein Politiker mit 1,8 Promille im Blut mit seinem Auto in einen Gartenzaun und ist auf der Stelle tot. Was geschah wirklich in jener Nacht vor fünf Jahren?

Zum ersten Mal beim Krimifest tritt auch die gebürtige Salzburgerin Sigrid Neureiter auf, die in Südtirol lebt und dort auch ihren Krimi „Kurschattenerbe“ ansiedelt. PR-Beraterin Jenny Sommer nimmt in Meran an einem Symposium über Minnesänger Oswald von Wolkenstein teil. Ein Wissenschafter verschwindet, ein Mord geschieht – hängt das zusammen?

In die Kunstschickeria einer österreichischen Stadt entführt Manfred Koch in seinem Psychothriller „Kaltfront“ und im Theatermilieu von Berlin und Wien siedelt das deutsch-österreichische Autorenduo Claus-Ulrich Bielefeld & Petra Hartlieb ihren Krimi „Nach dem Applaus“ an. In die Unterhaltungsbranche führt auch das Buch „Ulrich und seine Täter“ der Wiener Autorin Amaryllis Sommerer. Wer wird Nachfolger des toten Fernseh-Chefs? Und woran ist Ulrich eigentlich gestorben? Bestsellerautor Thomas Raab betont in seinem jüngsten Krimi „Der Metzger kommt ins Paradies“.

Für musikalische Atempausen sorgt das Ensemble Harmonia Variabilis. Der Weltbild Verlag unterstützt das 5. Krimi-Fest des Literaturhauses Salzburg und verkauft vergünstigte Karten in begrenzter Stückzahl in der Weltbild- und Jokers-Filiale Salzburg.

PENG! Donnerstag und Freitag (24./25.10.) jeweils ab 19 Uhr im Literaturhaus - www.literaturhaus-salzburg.at
Bilder: Literaturhaus
Zur Buchbesprechung „Kaltfront“ von Manfred Koch {ln:Shit happens}