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Schreibend reisen, kritisch denken, mordsmäßig ermitteln

LITERATURHAUS / HERBSTPROGRAMM

16/09/10 Achtzig Veranstaltungen, sechzig Autorinnen und Autoren aus 17 Ländern: Das Herbst-Programm bietet ein abwechslungsreiches Programm für junges und erwachsenes Publikum – von Autorenlesungen und Diskussionen über Literaturfahrten und Workshops bis zum Kindertheater.“ Neue Schwerpunkte: „Reisen & Schreiben“, „Geschichte kritisch“ und „Gefährlich nah“.

Von Heidemarie Klabacher

Bewährtes wird beibehalten: Die liteRADtour findet bereits zum 18. Mal statt und führt heuer auf die Spuren von Thomas Bernhard, Gerhard Amanshauser und Georg Trakl. Präsentiert werden wie immer Neuerscheinungen österreichischer Gegenwartsautoren, zu Gast heuer sind etwa Erich Hackl, Michael Köhlmeier oder Daniel Glattauer. Unter dem Titel „Love Bites“ findet Anfang Dezember eine „Nacht der erotischen Literatur“ statt.

Neu im Programm sind die Schwerpunkte „Reisen & Schreiben“, „Geschichte kritisch“ und „Gefährlich nah“, berichtete Literaturhausleiter Tomas Friedmann heute Donnerstag (16.9.) bei der Programmpräsentation im Literaturhaus.

„In mehreren Veranstaltungen und einer Ausstellung beschäftigen wir uns im Herbst 2010 mit dem Thema „Reisen“ aus der Sicht von Autoren“, so Tomas Friedmann. Die Ausstellung ist dem Schriftsteller und Reisenden Karl-Markus Gauß gewidmet. Der vielfach ausgezeichnete Salzburger Autor sei „immer wieder „auf Entdeckungsreisen zu jenem Gesicht der Welt, das uns fremd anmutet und doch unser eigenes ist“. Im Mittelpunkt stehen Gauß‘ „Reisebücher“, etwa „Die sterbenden Europäer“ oder „Die Hundeesser von Svinia“. Neben Texten werden Fotos seines Begleiters Kurt Kaindl gezeigt. Dazu kommen Gauß-Porträts von Künstlern wie Günther Nussbaumer, Hermann Kremsmayer oder Zygmunt Januszewski.

Ebenfalls zum Reiseschwerpunkt eingeladen wurden (am 28. Oktober und am 3. November) die Reiseschriftsteller Andreas Altmann und Michael Obert. Im Rahmen des österreichweiten Projektes „mitSprache“ wurden zehn österreichische Autorinnen und Autoren beauftragt, sich „schreibend und reisend mit der ‚Reportage‘ auseinanderzusetzen. In Salzburg lesen werden (am 25. November) Peter Rosei und Christoph W. Bauer.

Zum Schwerpunkt „Geschichte kritisch“ sagt Tomas Friedmann: „Lange Zeit war Geschichte für viele etwas, das längst vorbei ist – und die Sicht auf das Geschehene, die Geschichtsschreibung war jene der Sieger.“ Dazu der österreichische Autor Erich Hackl, der am 6. Oktober sein neues Buch „Familie Salzmann vorstellt: „Die Schriftsteller sind einfach zu faul, um der wahren Geschichte auf den Grund zu gehen.“

Die türkische Bestsellerautorin Ayse Kulin – Reporterin, Produzentin für TV und Kino, thematisiert in ihrem Buch „Der schmale Pfad“ den türkisch-kurdischen Konflikt anhand der Begegnung und Geschichte zweier Frauen. Sie ist am 21. September im Literaturhaus zu Gast. Der israelische Journalist, Historiker und Autor Tom Segev hat eine aufsehenerregende Biographie über den österreichischen „Nazi-Jäger“ Simon Wiesenthal geschrieben: Das Buch wird heute Donnerstag (16.9.) im Literaturhaus Salzburg vorgestellt. Am 18. November wird der Verleger, Klaus Wagenbach seine „Geschichte(n)“ erzählen.

„Peng!“ macht es am 14. und 15. Oktober: Zum zweiten Mal findet im Literaturhaus das Krimi-Fest statt. Insgesamt elf Autorinnen und Autoren werden ihre jüngsten Krimiromane vorstellen. Im Mittelpunkt steht der österreichischen Krimi! Neben Friedrich Ani und Eva Rossmann, die bereits im Vorjahr dabei waren – präsentieren Kurt Palm und O.P. Zier ihre jeweils ersten Krimis, als Debütanten treten Manfred Baumann und Robert Ellmer auf. Eine Fangemeinde haben sich mittlerweile Thomas Raab, Edith Kneifl, Erwin Riess, Susanne Ayoub und Paulus Hochgatterer erschrieben.

Programmdetails: www.literaturhaus-salzburg.at
Bilder: Literaturhaus/ Kurt Kaindl (1)

 

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