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Fünfzig.

RAURISER LITERATURTAGE

03/02/20 Fünfzig. Kurz und bündig ist der Titel der Rauriser Literaturtage 2020. Das Literaturfestival steigt von 25. bis 29. März zum fünfzigsten Mal. Ines Schütz und Manfred Mittermayer präsentierten das Programm der Jubliäumsausgabe. Angela Lehner und Vanessa Graf erhalten den Rauriser Literaturpreis und den Rauriser Förderungspreis.

Von Heidemarie Klabacher

Bodo Hell. Peter Rosei. Erwin Einzinger. Julya Rabinowich. Raphaela Edelbauer. Raoul Schrott. Birgit Birnbacher. Peter Henisch. Herta Müller. Norbert Gstrein... Es liest sich nicht nur, wie ein Who is Who, das Programm der fünfzigsten Rauriser Literaturtage ist ein Who is Who der Gegenwartsliteratur.

„1971 wurden zum ersten Mal literarische Lesungen in Rauris veranstaltet. Seither haben über 450 Autorinnen und Autoren aus den verschiedensten Ländern bei den Literaturtagen vor einem immer größer werdenden Publikum gelesen.“ Ines Schütz und Manfred Mittermayer erinnerten bei der Programmpräsentation heute Montag (3.2.) im ORF Landesstudio Salzburg an die Anfänge und die kontinuierliche Entwicklung des Festivals: Seit jeher war die gesamte Bandbreite erwünscht, „es lasen jene, die am Anfang ihrer Laufbahn standen, ebenso wie viele 'große' Namen“.

Die überregionale Wirkung der Literaturtage sei eng mit dem namhaften Rauriser Literaturpreis verbunden. Viele der Autorinnen und Autoren, die den Preis erhalten haben, hätten in der Folge Karriere gemacht: „Sogar eine Nobelpreisträgerin ist darunter.“ Herta Müller wurde 2009 mit dem renommiertesten aller Literaturpreise ausgezeichnet: „Sie und eine Reihe anderer Rauriser Literaturpreisträgerinnen und -preisträger haben wir im Jubiläumsjahr eingeladen“, berichten Ines Schütz und Manfred Mittermayer. Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn betont die Bedeutung der beiden Preise des Landes Salzburg, die im Zuge der Rauriser Literaturtage verliehen werden und „längst zu Fixgrößen in der Literaturwelt“ geworden sind.

Ausgehend von ihren Werken, die in Rauris erste Anerkennung gefunden haben, wolle man „einen Eindruck davon vermitteln, was sie heute bewegt, worüber sie schreiben“. Weitere acht Autorinnen und Autoren stellen aktuelle Werke aus den Bereichen Kinder- und Jugendliteratur und Lyrik vor. Erstmals wird Spoken Word (von Anna-Lena Obermoser, Yasmin Hafedh und Dalibor Marković) in Rauris präsentiert.

„Wir werfen im Rahmen eines großen Fests der Literatur einen Blick auf wichtige Themen und Formen, mit denen sich eine repräsentative Auswahl herausragender Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Gegenwart beschäftigt. Und wir belegen an ihrem Beispiel den Stellenwert, den die Rauriser Literaturtage in der Geschichte der modernen deutschsprachigen Literatur haben.“

Einen Überblick über die ersten fünfzig Jahre ihres Bestehens bieten die Literaturtage außerdem in einer reich illustrierten Publikation zum Jubiläumsjahr und in einer Ausstellung im renovierten Haus für Kultur & Literatur, einer neuen Veranstaltungsstätte in Rauris, „die von nun an neben den Gasthäusern Grimming und Platzwirt sowie der Heimalm Schauplatz des Festivals sein wird“.

Das ehemalige Mesnerhaus wurde 1330 erstmals urkundlich erwähnt. 1550 wurde das Haus von der Pfarre Rauris erworben, diente „jahrhundertelang“ als Schule und von 1950 bis 1969 als Kino. Seit einer umfassenden Renovierung ab Mai 2019 bietet das Gebäude einen großen Veranstaltungssaal sowie Räume für Ausstellungen: „Das neue Haus für Kultur & Literatur ist ein ideales Geschenk zum fünfzigsten Geburtstag der Rauriser Literaturtage“, sagte Heinrich Schellhorn. „Damit haben sie nicht nur einen neuen Veranstaltungsort, sondern sind ab sofort das ganze Jahr über in der Gemeinde präsent.“

Die fünfzigsten Rauriser Literaturtage von 25. bis 29. März
Bilder: Rauriser Literaturtage / David Sailer (1); ; (lichtfarben.at (1)
Zum Porträt der Preisträgerinnen
Schärfe und Kontur

 

Das früher als „Mesnerhaus“ bekannte Gebäude

 

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