Stadtschreiber hier und dort


H.C.ARTMANN STIPENDIUM / AUTORENAUSTAUSCH

11/05/10 Der Litauer Sigitas Parulskis, in diesem Jahr H.C. Artmann Literaturstipendiat, wird Stadtschreiber von Salzburg. Im Gegenzug wird Max Max Blaeulich Stadtschreiber in Vilnius.

In Erinnerung an den Poeten und Sprachkünstler H.C. Artmann vergibt die Stadt Salzburg in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Salzburg heuer zum dritten Mal das H.C. Artmann Literaturstipendium. Die Auszeichnung geht diesmal an den litauischen Lyriker, Dramatiker, Romanautor, Kritiker und Essayist Sigitas Parulskis.

Das Artmann-Stipendiums, das auch zur Vernetzung innerhalb der Literaturszene beitragen soll, wird diesmal mit dem Kultur- und Austauschprogramm anlässlich der seit zwanzig Jahren bestehenden Städtepartnerschaft Salzburg-Vilnius und der vierzig Jahre währenden Partnerschaft zwischen dem Land Salzburg und Litauen verbunden. Deshalb ein Austausch der Autoren: Als Artmann-Stipendiat ist Sigitas Parulskis im September und Oktober 2010 Stadtschreiber in Salzburg, im Gegenzug lädt Vilnius den Salzburger Schriftsteller, Künstler, Herausgeber und Verleger Max Blaeulich für den Juli 2010 als Stadtschreiber ein.

altSigitas Parulsikis erhält eine Wohnung und ein Stipendium in der Höhe von 1.000 Euro monatlich. Genau so hält es die Stadt Vilnius. Reise- und Übersetzungskosten für den Autorenaustausch übernimmt das Land Salzburg.

Sigitas Parulskis, geboren 1965 in Obeliai, lebt in Vilnius. Lyriker, Dramatiker, Romanautor, Kritiker und Essayist. 2009 erschien auf Deutsch sein Roman „Drei Sekunden Himmel“ (Claassen Verlag, übersetzt von Claudia Sinnig), in dem er die Erfahrungen während seiner Stationierung bei den Luftlandetruppen der sowjetischen Armee in den achtziger Jahren verarbeitet und der gerade verfilmt wird. Parulskis gilt als einer der wichtigsten Autoren Litauens, sein Werk ist in elf Sprachen übersetzt.

Max Blaeulich, geboren 1955 in Salzburg, wo er als Schriftsteller und Künstler, Herausgeber und Verleger, Mitarbeiter von Literaturzeitschriften und als Antiquar lebt. Veröffentlichte zahlreiche Bücher, zuletzt erschien die Romantrilogie „Menschenfresser“, bestehend aus "Kilimandscharo zweimeteracht" (2005), "Gatterbauerzwei oder Europa überleben" (2006) und "Stackler oder Die Maschinerie der Nacht" (2008). 2009 erhielt er den Buchpreis der Salzburger Wirtschaft. (InfoZ)

Bilder: Stadtgemeinde Salzburg