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Zum Kommentar „El Sistema“ als System? (15.6.)

19/06/12 Mit großer Verwunderung habe ich Ihren Bericht gelesen, den ich sehr verletzend empfunden habe. Mir tut es es generell sehr leid, dass gerade das Símon Bolívar Orchester und das ganze Projekt "El Sistema" als Zankapfel für die Erstellung des Festspielbudgets 2013 herhalten muss. Das Lebenswerk von Dr. José Antonio Abreu ist einzigartig und verdient nicht Ihre herablassende Bemerkung, dass wohl eher die Caritas oder NGOs  für die Ent-Slumisierung zuständig wären und nicht die Festspiele. Nun zu Gustavo Dudamel. Dieser Dirigent ist wahrlich kein Jungspund mehr. Weder die Wiener Philharmoniker noch andere Spitzenorchester holen sich einen Dirigenten ans Pult , der - um bei Ihrer Ausdrucksweise zu bleiben - nur vor dem Orchester herumkasperlt. Warum fällt es Ihnen so schwer, seine Leistung anzuerkennen?
Das Símon Bolívar Orchester füllt nach wie vor alle Konzertsäle und Ihre Befürchtung, dass sich bald keiner mehr vom Divan erhebt um dieses Orchester zu hören, teile ich nicht. Diese Musiker/innen haben ein hohes Niveau erreicht und vor allem spielen sie mit viel Herz und Seele. Genau das ist das Besondere an diesem Orchester und das Publikum spürt das, egal ob auf sogenannter elitärer, oder normaler Ebene. Wie würden Sie das Faktum werten - nur um ein Beispiel zu nennen - dass fast eineinhalb Jahre vor dem Auftritt des Orchesters in London bereits zwei Tage nach Beginn des Vorverkaufs alle Karten dafür ausverkauft waren ? Etwa als einen generellen Irrtum der Musikkenner und -liebhaber?
Ich wünsche mir, dass dieses Großprojekt für 2013 doch in irgendeiner Form zustande kommt, denn es wäre wirklich "einmalig".
Gertraud Mitterer

 

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