Zur Meldung 600.000 Euro für Supergau (21.11.)

21/11/23 Es tut mir leid, aber ich kann mich weiterhin nicht daran gewöhnen, dass ein kulturelles Projekt mit dem für Mega-Katastrophen eingebürgerten Begriff ‚Supergau‘ ein eigentlich nur Aufmerksamkeit heischendes Spiel spielt.
Unabhängig davon frage ich mich jedoch schon, was für ein eigenartiges Bild das abgibt, wenn nur 1/3 des Gesamtbudgets den Künstler*innen vorbehalten ist. Alle mir bekannten kleineren Vereine geben den weitaus überwiegenden Teil ihres Budgets für künstlerische Leistungen = Künstler*innen aus, und nicht in administrative und organisatorische Tätigkeiten! Die muss nämlich angesichts zum Teil mickriger Förderungen der öffentlichen Hand meist ehrenamtlich ausgeführt werden, geschweige denn, dass sich da noch etwas für die an sich höchst notwendige PR ausgeht, die aber notwendig ist, damit man bei Medien nicht unter dem Radar läuft. Meine Vermutung bestätigt sich Jahr für Jahr, dass der Trend in der Kulturadministration beinahe nur mehr in Richtung schlagzeilenträchtige Super-Events geht, abgesehen von den satten € 380.000 für Organisation und Administration, oder wofür sonst?
Wolfgang Danzmayr