Zur Konzertbesprechung In eigener Tradition mit Becken-Tusch (3.4.)

04/04/23 Ihre Kritik zur Aufführung von Bruckners 7. unter Nelsons, in der Sie die Frage nach dem Beckenschlag aufwerfen, hat mich angeregt, bei einem der derzeit besten Bruckner-Kenner, Univ. Prof. Dr. Klaus Laczika, nachzufragen. Seine Antwort möchte ich Ihnen auszugsweise nicht vorenthalten:
Ja, der Beckenschlag war eine Idee der Schüler. Es war die Idee der Schalks, darüber gibt es genug Briefe zwischen den Schalks  bzw. Bruckner und Schalk. Bruckner hat daraufhin den Notenstreifen mit Becken und Triangel eingeklebt, hat in seiner eignen Handschrift auf die erste Seite der Adagio-Partitur "Becken und Triangel " geschrieben (ich hab all diese Seiten) und hat dann vor lauter Begeisterung in der VIII. 2(!) Beckenschläge geschrieben, in der Drittfassunfg der IV. ebenfalls einen im Finale.
Ja, es stimmt, es stehen am von Bruckner selbst in seiner Notenschrift eingeklebten Becken Notenstreifen in fremder Handschrift:"gilt nicht". Dies war natürlich ein langer Streit unter Graphologen. Mittlerweise ist klar erwiesen, dass das "gilt nicht"
nicht von Bruckners Handschrift stammt. Und nachdem es Bruckner vergönnt war, von seiner erfolgreichsten Symphonie mehrere Aufführungen (mit Beckenschlag) zu erleben, ist diese Sache eigentlich schon längst gegessen.
Peter Branner