Zum Porträt Etwas wachsen lassen (4.2.)

06/02/20 Mehr als verwundert habe ich schon bei der im Beitrag beschriebenen, großartigen Doppelausstellung-Vernissage am vergangenen Freitag, wie die anderen zahlreichen Besucher/innen auch, von Dietgard Grimmer erfahren müssen, dass sie als Leiterin der Trakl-Galerie nicht nur zwei Jahre vorzeitig mit Ende Februar in Pension geschickt wird, sondern eine Ausschreibung für ihre Nachfolge erst im April erfolgen soll.
Was denn nun? Warum zum einen die vorzeitige Pensionierung einer Person, die dreieinhalb Jahrzehnte hervorragende Arbeit im Dienste der Kunst geleistet hat, und warum zum anderen dann auch noch eine verzögerte Neuausschreibung? Wird da vielleicht gar zugewartet, ob ein/e bestimmte/r Wunschkandidat/in seine/ihre Verpflichtung anderswo endlich geklärt haben mag (Es gilt die Unschuldsvermutung)? Und wo bleiben denn hier bittesehr die Medien, die doch sonst so rasch und dringlich wissen wollen, was da hinter den Kulissen eigentlich abläuft? Hat sich Frau Grimmer etwa unbotmäßig verhalten, indem sie nach drei Jahren Subventionsstillstand eine Erhöhung des Budgets wie auch nach neun Jahren jene für Ankäufe dringlich einmahnte? Ach ja, es geht ja nur um eine Landesgalerie, also um kulturell doch nicht so Bedeutendes wie ein Grabenkampf bei den Osterfestspielen. Wäre ein Herr Thielemann oder sonst jemand der ’Seitenblicke’-Promis, was Medien umgehend wahrzunehmen bereit sind, von einem solchen Rausschmiss betroffen, ja dann…
Wolfgang Danzmayr, ehem. ORF S-Kulturleiter