Zur Besprechung A Path to Music? (25.10.)

26/10/16 Sehr geehrtes Team, lieber Gottfried Kasparek, ich danke in meinem und im Namen der Ausführenden für den schönen Bericht über das Konzert des Salzburger Landesjugendorchesters mit der Uraufführung von Jakob Gruchmanns "Moses". In den Zeilen schwingt Respekt für den Weg des Komponisten und liebevolles Wahrnehmen mit. Dass die Aufführung der Jugendlichen mit "Hingabe, Energie und Können", die Leitung mit "merkbarer Liebe" beschrieben wird, erfüllt mich mit großer Freude!!
Hinzufügen möchte ich auf diesem Wege, dass die durch ein Megaphon gesprochenen Zitate Teil des Werkes sind, zwischen Komponist, Dirigent und Moderator abgesprochen. Man kann diese Zitate als überflüssig empfinden, banal scheint mir der Hinweis auf Aktualität aber in keiner Weise. Geschätzter Gottfried, ja ich bin auch der Meinung, dass die Geschichte von Moses von "zeitloser Kraft" ist, bin aber darüber hinaus der Ansicht, dass Kunst manchmal auch die Finger in die Wunden unserer Zeit legen darf und soll - und die Wunden einer Maschinerie von Lügen, Gier und Morden scheinen mir größer als das Meer, durch das Moses sein Volk geführt hat.
Abschließend möchte ich DrehPunktKultur für die Rezension danken. Das ist umso wertvoller, als es inzwischen keiner Zeitung mehr wert ist, über solche oder ähnliche Konzerte zu schreiben - außer Vorankündigungen, wie es die SN dankenswerterweise gemacht hat.
Wann hat es eigentlich begonnen, dass man so wenig über positive Dinge schreibt? Meiner Meinung nach sollte man "hinausposaunen", wenn 350 Jugendliche im Festspielhaus Salzburg eine Welturaufführung auf die Bühne stellen, wenn 2000 Menschen begeistert stehend das neu entstandene Werk und seine Ausführenden bejubelt, man sollte über die positive Kraft von jungen Menschen tagelang schreiben, musizierende, lachende Kinder sollten die Titelseiten der Zeitungen füllen, funkelnde Augen singender, spielender Menschen sollten unser Frühstück begleiten, man sollte über die kreative Energie, die ein junger Komponist aufbringt, berichten, man sollte erwähnen, dass Chorleiter und Dirigenten konstruktiv und lustvoll im Dienste der Jugend zusammenarbeiten, und und und
Ist es wirklich bedeutender, ständig und unmäßig über Stillstand, Trennungen von Prominenten und allerlei negativer Dinge zu schreiben, als STÄNDIG und AUSFÜHRLICH über Positives, kulturell Kraftvolles und Nachhaltiges zu schreiben??
Mein herzlicher Dank an alle, die zum Gelingen der Uraufführung von Jakob Gruchmanns "Moses" beigetragen haben: das Team von akzente Salzburg, das mit unglaublicher Energie den organisatorischen Rahmen geschaffen hat, namentlich sei Andrea Matl erwähnt, meine Kollegen Moritz Guttmann, Gerrit Stadlbauer, Thomas Huber, sowie die beteiligten Schulen, stellvertretend der uns besonders unterstützende Direktor Penninger vom PG Borromäum.
Liebe Medien: zeigt die Welt, wie sie ist, VOR ALLEM AUCH mit ihrer wunderbaren, kraft- und lustvollen Musik und ihren wunderbaren Menschen, die ihre Energie dafür einsetzen, Publikum zu berühren und zu begeistern und unseren positiven, menschlichen Kern immer wieder zu spüren.
Norbert Brandauer