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Gegen die „Verschwörung der Stille“

HALLEIN / KRIEGSENDE / KZ-GEDENKEN

08/05/15 „Während des Nationalsozialismus hat eine Minderheit von Menschen enormen Mut bewiesen. Eine davon war die Halleiner Ehrenbürgerin, die Arbeiterin und Kommunistin Agnes Primocic. Primocic hat gemeinsam mit einer Freundin couragiert die Insassen des KZ-Außenlagers Hallein in den letzten Kriegstagen wahrscheinlich vor ihrer Ermordung gerettet.“

Das betonte Landesrat Heinrich Schellhorn heute, Freitag, 8. Mai, anlässlich der Befreiungsfeier für das Konzentrationslager Dachau – Außenlager Hallein.

Der heutige „Mut zur Erinnerung“ verlange uns vergleichsweise weniger Mut ab, als ihn Agnes Primocic aufgebracht habe, so Schellhorn weiter. „Er ist aber trotzdem fortgesetzt notwendig. In der Schrift von Wolfgang Wintersteller über das KZ Dachau – Außenlager Hallein, die ich in meiner Zeit als  Halleiner Kulturstadtrat fördern durfte, findet sich auf der Suche nach einer Erklärung für das lange Schweigen in Hallein der kluge Satz des ORF-Redakteurs Andreas Novak von der 'Verschwörung der Stille' in den Nachkriegsjahrzehnten. Diese Verschwörung währte lang und war erfolgreich. Viel Wissen ist verloren gegangen. Vieles wurde versäumt. Großes Unrecht blieb ungesühnt. Trotzdem: Sehr spät, aber letztlich doch eindeutig, gewinnt der Mut zur Erinnerung die Oberhand gegen die Verschwörung der Stille. Dafür müssen wir weiterhin eintreten.“

Es gehe kulturell und sozial um ein „gesellschaftliches Klima, in dem Ausgrenzung als das grundlegende Paradigma rechter, menschenfeindlicher Gesinnung nie mehr eine solche mörderische Dynamik entwickeln könne, so Schellhorn. Der Landesrat bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vereins Laube als Träger der Veranstaltungsreihe „Mut zur Erinnerung“ und der Halleiner Feier heute Freitag. „Die Arbeit mit Menschen mit Behinderung, wie sie von der Laube gemacht wird, ist angesichts der Geschichte im besten Sinn des Wortes politisch. Menschenwürde, Menschenrechte und Hilfe sind der klare Gegenpol zu Ausgrenzung. Das ist die politische Dimension der Arbeit für Menschen mit Behinderung. Und die Ausrichtung dieser Veranstaltung durch den Verein Laube zeigt, dass diese erkannt und wahrgenommen wird.“ (Landeskorrespondenz)

Bild: SalzburgWiki / Archiv Gedenkstätte Dachau

 

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