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Sich und die anderen gefunden

HALLEIN / KUNSTRAUM PRO ARTE / ERICH GRUBER UND FREUNDE

25/03/14 Erich Gruber, Künstler in Salzburg, schafft mit einem Projekt Platz für zwischenmenschliche Begegnungen: Er hatte beschlossen, eine „Auszeit“ auszurufen und auch Künstlerfreunde anzusprechen, um sich mit ihnen zum Zeichnen und Malen an einem ruhigen Ort zusammen zu finden.

Von Ulrike Guggenberger

171Also einfach absichtslos gemeinsam tun und zu werken, ohne jeden Druck von außen. Erich Gruber dachte dabei auch an Künstlerkollegen, die aus unterschiedlichen körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen nicht so selbstverständlich in die Kunstszene integriert sind. Ihm ging es wesentlich um den schöpferischen Austausch in einer Atmosphäre gemeinsamen Schaffens auf gleicher Augenhöhe und nicht vordergründig um Vorzeigergebnisse dieser Zusammenkunft. Die gemeinnützigen Vereine pro mente und Lebenshilfe Salzburg unterstützten Grubers Idee.

Erfreulicherweise gibt es nun doch etwas zumHerzeigen, Grubers Vorhaben mündete in eine Ausstellung im kunstraum pro arte, Hallein. Beteiligt an diesem Projekt waren die Zeichner und Maler Leonhard Besl, Erich Gruber, Hans Peter Hauser, Bernd Koller, Gerhard Maurer, Daniel Reißecker und Siegfried Zaworka. Die einzige Frau in der Runde ist die Künstlerin und Literatin Teresa Präauer. Leonhard Besl aus Hallein ist auf den Rollstuhl angewiesen. Er und Erich Gruber sind schon lange einander vertraut und tauschen sich gerne über ihre gemeinsame Profession aus.

172Als passenden Ort der Zusammenkunft fand man das bekannte Kuenburg Gewölbe in Werfen. Die historischen Räumlichkeiten boten die Möglichkeit, gemeinsam in einem großen Raum zu arbeiten, zugleich aber sollte auch jeder für sich arbeiten können und sich zurückziehen können. Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Wunsch nach „Auszeit“ ist für die geladenen Künstler-Freunde und Freundin aufgegangen und zur Zufriedenheit aller gelungen. In einem offenen, ungezwungenen Arbeitsklima ergab sich ein passender Rhythmus gemeinsamen Schaffens und miteinander ins Gespräch Kommens. Jeder einzelne Teilnehmer fand gleichsam zu sich selbst wie auch zum Anderen in der Gruppe. Feine, hoch diffizile Zeichnungen sind dabei entstanden.

In der Ausstellung, die sich über alle drei Räume im kunstraum pro arte ausbreitet, sind die Arbeiten nun zu sehen. Einzelne Exponate, etwa die Darstellung eines Fuchses und eines Wolfs, die einander schräg gegenüber positioniert sind, vermitteln verblüffend die charakteristischen Eigenschaften der Tiere. Manche Zeichnungen bleiben skizzenhaft, andere begeistern durch ihre Exaktheit oder ihre Symbolhaftigkeit.

Bis 29. März im Kunstraum Pro Arte in Hallein – kunstraumproarte.com
Bilder: Kunstraum Pro Arte

 

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