Das Schwert durch Marias Herz

SALZBURGER PASSIONSSINGEN

14/03/12 „Stabat Mater dolorosa“, natürlich. Es waren aber auch andere Frauen mit Jesu unterwegs. Aus ihrer Perspektive wird die Leidensgeschichte heuer, beim zehnten Salzburger Passionssingen, in Kuchl und Großarl erzählt.

Passionslieder haben in ihrer Bekanntheit bei weitem nicht den Stellenwert der Weihnachtslieder. Josef Radauer, der 2003 das „Salzburger Passionssingen“ ins Leben gerufen hat, bricht aber eine Lanze für diesen weniger beachteten Themenbereich im Volkslied: „Viele Lieder stammen aus alten anonymen Quellen der Volksmusik uns sind selten zu hören“, sagt Radauer.

Das „Salzburger Passionssingen“ konzipiert Radauer ähnlich dem Adventsingen. Die vertraute Geschichte wird jeweils ein wenig anders akzentuiert, indem sie aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Betrachter verfolgt wird. Nikodemus, Petrus und Paulus, aber auch Pilatus waren diese Beobachter. Diesmal sind es wieder die Frauen.

„Das Salzburger Passionssingen ist eine Mischform aus Passionssingen und Passionsspiel, ähnlich dem Salzburger Adventsingen von Tobias Reiser“, erklärt Radauer. Aus dem Blickwinkel der Begleiterinnen Jesu lasse sich die Passionsgeschichte besonders eindrucksvoll erzählen und erleben: „Wie geht es einer Mutter, deren Sohn zu Unrecht als Verbrecher verhaftet und verurteilt wird? Wie erlebt Maria die Zeit zwischen dem rauschenden Einzug in Jerusalem und der grausamen Hinrichtung?“

Musik und Spielszenen wechseln einander ab, und auch in der Musik gibt es unterschiedliche Farben, denn außer Volksmusik werden auch Teile der „Stabat Mater“-Vertonungen von Antonio Vivaldi und Giovanni Battista Pergolesi gesungen.

Mitwirkende sind namhafte Volksmusikensembles wie der Salzburger Dreigesang, die Kitzbühler Sänger, die Pongauer Bläser und das Tobi Reiser Ensemble, der Kirchenchor Bischofshofen (Leitung: Martina Mayr), sowie eine Chorgemeinschaft, gebildet aus dem Kirchenchor Haslach/Hl. Kreuz und dem VokalExpress Teisendorf unter der Leitung von Stephan Hadulla. An der Orgel: Andreas Gassner. In Schauspielrollen: Susanna Szameit als Maria, Andrea Resch als Veronika, Agnes Mitterlechner-Wimmer als Maria Magdalena, Benedikt Helminger als Johannes, Alfred Kröll als Kaiphas und Willi Pilz als Philippus.

Das „Salzburger Passionssingen“ ist am kommenden Freitag (16.3.) in der Pfarrkirche Kuchl und am 1. April in der Pfarrkirche Großarl zu erleben - www.tobi-reiser.at
Bilder: Ensemble Tobi Reiser