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Fünf-Sterne-Hotels für Sechsbeiner...

RADSTADT / KUNSTHANDWERKSMARKT

02/09/21 ...und Stoffe, die auch Papiere, Bilder, aber auch ganze Kleider sein können: Der Kunsthandwerksmarkt Radstadt, der vom Kulturverein Das Zentrum schon zum 31. Mal veranstaltet wird, hält jedes Jahr auch Überraschungen bereit.

Von Reinhard Kriechbaum

Den Titel muss man erklären: Bei den Hotels handelt es sich um Nist- und Lebensplätze für Insekten. Wahrscheinlich nicht nur für Sechsbeiner, sondern auch für Achtbeiner, aber in der Naturkunde kennen wir uns nicht so gut aus. Jedenfalls hat Elisabeth Schneider die Lebenshilfe Salzburg, die auch in Radstadt eine Werkstätte betreibt, eingeladen, Insektenhotels zu bauen. „Sie entsprechen den Kriterien des Naturschutzbundes“, erklärt die Zentrum-Leiterin. Am Kunsthandwerksmarkt am kommenden Wochenende (4./5. September) wird man diese „Fünf-Sterne-Hotels“ für Hummel, Wildbiene, Schlupfwespe und mehr kaufen können.

Seit Jahren zählt der Markt zu den kulturellen Veranstaltungs-Höhepunkten Innergebirg. Der Radstädter Markt bietet – so der Anspruch der Veranstalterin – handwerkliche und künstlerische Qualität auf höchstem Niveau. Auch dieses Jahr werden wieder an die hundert Aussteller in Radstadt ihre Zelte aufstellen und ihr exklusives Kunsthandwerk aus allen Materialbereichen präsentieren. Und wie immer werden von einer fachkundigen Jury Preise vergeben. „Besonders begehrt ist der Preis der Kinderjury“, weiß Elisabeth Schneider.

Wer sich nicht am Kunsthandwerksmarkt einen Korb holen, sondern selbst einen flechten will, kann das schon heute Donnerstag (2.9.) abends tun, unter Anleitung der bayerischen Korbflechterin Martha Harscher. Die Anmeldefrist ist freilich schon lange vorbei.

Immer sind auch Kunstschaffende eingeladen, diesmal Ulrike Halmschlager, die im Hauptberuf lange für den ORF Salzburg als Kamerafrau tätig war. Seit 2014 widmet sie sich der Fotografie, Malerei und Textilkunst. Sie zeigt im Zeughaus am Turm farbenprächtige und musterreiche Stoffe, Papiere, Kleider und Bilder. Sie hat eine ihr eigene individuelle Art des Fotografierens, Vervielfältigens und Kopierens entwickelt, die jedes Stück zum Unikat macht. Worum es ihr geht, wenn sie Fotos verfremdet? Das, was „das Wesen der Fotografie tatsächlich ausmacht zum Vorschein“ zu bringen (so formuliert es die Kunsthistorikern Karin Dornbach), oder – wie es Ulli Halmschlager selbst ausdrückt – zu verfremden, „bis Unsichtbares sichtbar wird“. Die Schau wird morgen Freitag (3.9.) um 20 Uhr eröffnet.

31. Kunsthandwerksmarkt, 4. und 5. September, jeweils von 10 bis 18 Uhr am Stadtplatz und in den Straßen von Radstadt – www.daszentrum.at
Bilder: Das Zentrum

 

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