Bronze-Kopf. Holz-Kuh und Co.

40 JAHRE TENNENGAUER KUNSTKREIS

12/04/19 1979 gründeten Josef Zenzmaier und Bernhard Prähauser den Tennengauer Kunstkreis. Seither prägt der Verein von Hallein ausstrahlend das Kulturleben im Tennengau und weit darüber hinaus mit Ausstellungen namhafter Künstlerinnen und Künstler der Gegenwart.

Von Heidemarie Klabacher

„Heute ist die Präsentation von überregional und international bekannten Künstlerinnen und Künstlern ebenso wichtig, wie die Förderung lokaler Kunstschaffender“, sagt Helga Besl, die seit dreißig Jahren den Weg der kreisförmig sich ausbreitenden Initiative mitbestimmt und seit 1991 leitet. Ihr persönlich habe es seit jeher viel bedeutet, „so viele interessante Künstlerinnen und Künstler kennenlernen zu dürfen und den Werdegang vieler von ihnen mitverfolgen zu können“. Sie sei stolz darauf, im kunstraum pro arte „kontinuierlich zeitgenössische Kunst in Hallein“ zeigen zu können, und hofft, dies „auch in Zukunft fortsetzen können“. Möglich machen dies die Stadt Hallein, „uns die tollen Räumlichkeiten zur Verfügung stellt“ und die vielen ehrenamtlichen und nicht-ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Nur das Engagement und der Enthusiasmus vieler machen die spannenden Ausstellungen und Projekte des Tennengauer Kunstkreises möglich.“

Zum Auftakt der Jubiläums-Veranstaltungen zum „Vierziger“ wurde gestern Donnerstag (12.4.) im kunstraum pro arte die Ausstellung des Kuchler Bildhauers Peter Hartl eröffnet: „Hartls künstlerische Biografie ist eng verknüpft mit der Geschichte des Tennengauer Kunstkreises“, erinnert Helga Besl: Hartl war ein Schüler von Bernhard Prähauser, der ihn bereits als Lehrer für Bildhauerei in der Bundesfachschule für Holz- Stein- und Metallbearbeitung in Hallein in Jugendjahren geprägt und noch während seines Studiums an der Akademie der bildenden Künste in München beeinflusst hat. 1989 übernahm Peter Hartl die Leitung des Tennengauer Kunstkreises von Josef Zenzmaier, bis 1991 Helga Besl zur Obfrau gewählt wurde: „Diese Ausstellung stellt die Verbindung zwischen der Geschichte des Tennengauer Kunstkreises und seiner Gegenwart dar.“

Unter dem Titel Jetzt wo ich dich sehe präsentiert der kunstraum pro arte Arbeiten Hartls, die sein Menschenbild und dessen Veränderung zum Thema haben. Ein Hingucker ist die gleichzeitig so naturgetreue wie bis auf die „Knochen“ verfremdete Modellkuh aus Holz und Blech. Ein echtes signature piece.

Josef Zenzmaier selber prägt mit seinen Bronzen den Öffentlichen Raum in Stadt und Land Salzburg und darüber hinaus, Arbeiten von ihm stehen etwa auch in Wien, Dublin oder Bielefeld. In der Stadt Salzburg seien die Stefan Zweig-Büste auf dem Kapuzinerberg erwähnt, der Heilige Virgil der dem Salzburger Bildungshaus seinen Namen leiht oder die klobigen Bronzeportale auf dem Balkon zum Haus für Mozart, deren feine Details im Festspiel-Trubel leicht übersehen werden können. Marktbrunnen und Volksaltar in der Pfarrkirche sind Werke der jüngeren Vergangenheit in seiner Heimatgemeinde Kuchl, deren Ehrenbürger Josef Zenzmaier ist.

Zurück ins Zentrum des Tennengauer Kulturkreises nach Hallein. Vergangenheit und Zukunft werden am 9. Mai gefeiert. Unter dem Motto „Vierzig Jahre Tennengauer Kunstkreis. Erinnerungen – Begegnungen – Visionen“ lädt der Tennengauer Kunstkreis zunächst zum Gespräch mit Vereinsgründer Josef Zenzmaier, Obfrau Helga Beslund Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn und danach zum Fest im kunstraum pro arte..

Weiter geht es am 16. Mai im Halleiner Stadtkino, auch hier geht es um den Gründer, einen der den wichtigsten und bekanntesten österreichischen Bildhauer der Gegenwart: Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Josef Zenzmaier – den Menschen im Innersten begreifen“, von Tilman Urbach und Maria Anna Weidler. 2013) gezeigt.

Ausstellung Peter Hartl. Jetzt wo ich dich sehe - bis 25. Mai im kunstraum pro arte in Hallein - www.peterhartl.com kunstraumproarte.com -
Bilder: www.peterhartl.com; dpk-klaba (2); kunstraum pro arte/Oswald Wintersteller