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Ein wesentlicher Schritt zum Neuanfang

BAD GASTEIN / DENKMALSCHUTZ

03/11/17 „Monte Carlo der Alpen“ ist ein hübsches Epitheton für Bad Gastein. Es gibt freilich einen wesentlichen Unterschied zwischen Salzburg und Monaco: Dort gibt es ausreichend Geld. Um die historische Substanz in Bad Gastein ist es seit Jahrzehnten hingegen schlecht bestellt.

Nun scheint sich Licht am Ende des Tunnels anzubahnen: Das Land wird die denkmalgeschützten Liegenschaften am Staudingerplatz den bisherigen Besitzern abkaufen und sich um die denkmalschützerische Sicherung und die mögliche Nachnutzung kümmern, sprich: Investoren suchen. Denen will man dann die Bauwerke wieder verkaufen.

Der Straubingerplatz liegt direkt am Wasserfall. Konkret geht es um das Hotel Straubinger, das Postgebäude und das Badeschloss. Bisherige Eigentümer der Liegenschaften sind jeweils zur Hälfte Philippe Duval und Willibald Franz Wojnarowsky. Der Kaufpreis fürs Hotel Straubinger beträgt 3.388.200 Euro, jener fürs Postgebäude 917.400 Euro und fürs Badeschloss 1.694.400 Euro. „Die Situation im Zentrum von Bad Gastein ist mehr als nur ein lokales oder regionales Problem – es geht wohl um eine der letzten Chancen zur Rettung eines Kultur- und Wirtschaftsgutes von internationalem Rang“, sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer heute Freitag (3.11.) bei einem Informationsgespräch in Bad Gastein.

Der Weg, der sich nun auftut: Der Salzburger Wachstumsfonds soll die Liegenschaften über eine hundertprozentige Tochtergesellschaft kaufen. Die entsprechenden Verträge seien bereits unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Wachstumsfonds-Kommission unterzeichnet worden, sagte Haslauer. „Wir werden im Anschluss umgehend die notwendigen Maßnahmen für den Erhalt dieser Gebäude und für die Umsetzung der denkmalschutzrechtlichen Auflagen in die Wege leiten. Der nächste Schritt ist dann die gemeinsame Entwicklung der Liegenschaften, um diese möglichst rasch an Investoren und Betreiber, die unseren Zielsetzungen entsprechen, verkaufen zu können.“ Was Haslauer aber auch betont: „Es ist klares Ziel, dass die öffentliche Hand nicht auf Dauer Eigentümer dieser Liegenschaften bleibt.“

Erleichtert über den Neuanfang zeigte sich Bad Gasteins Bürgermeister Gerhard Steinbauer: „Seit zwei Jahrzehnten leiden wir unter der Situation.“ Für die Geschäftsführerin des Kur- und Tourismusverbands Doris Höhenwarter ist Bad Gastein einer der ältesten Tourismusorte Salzburgs und muss wieder gestärkt werden. „In den vergangenen 18 Jahren war es für uns nicht einfach, und daher freut es mich umso mehr, dass der Ort für Touristen und Einheimische wieder attraktiver wird. Unser großes Ziel ist nun, gemeinsam den historischen Ortskern wieder zum Leben zu erwecken.“

Eine „Straubingerplatz Immobilien GmbH“, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Salzburger Wachstumsfonds, wird also mit höchster Wahrscheinlichkeit in den nächsten Tagen Eigentümerin der Liegenschaften. Die Ausschreibung der notwendigen Sanierungen soll noch vor dem Winter erfolgen. Nach deren Durchführung sollen die Objekte durch Verkauf an Investoren abermals einer wirtschaftlichen und touristischen Nutzung zugeführt werden. Die selbstständige Führung der Liegenschaften als touristischer Betrieb durch die Straubingerplatz GmbH ist dezidiert nicht beabsichtigt. (Landeskorrespondenz)

Bilder: Landesmedienzentrum (2); Tourismusverband Bad Gastein (1)

 

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