Frauen, die so manches in Gang gebracht haben
INTERNATIONALER FRAUENTAG / FILM
03/03/16 „Internationaler Frauentag“ ist zwar erst nächste Woche, am 8. März. Aber im Salzburger Filmkulturzentrum „Das Kino“ gibt es am 4. und am 8. März einen Schwerpunkt dazu. Am Montag (7.3.) sind im Haus der StadtgeschichteFilmporträts von Salzburger Pionierinnen der Frauenbewegung zu sehen.
„Ich selbst bin in die Fußstapfen engagierter Frauen getreten und habe von den 1990er Jahren an im Interkulturellen Frauenzentrum VIELE mitgearbeitet. Wir haben klein begonnen. Dass wir jetzt ein großes und professionelles Beratungsangebot für Frauen in der Stadt Salzburg haben, ist der Verdienst dieser Vorkämpferinnen.“ Das sagt Anja Hagenauer, Bürgermeister-Stellvertreterin und Ressortchefin Frauen. In den Filmen über Elfriede Karl, Liane Pluntz, Annemarie Schobersberger und Helma Schimke würden die Lebenswege und die Errungenschaften sichtbar und nachvollziehbar, ergänzt Landesrätin Martina Berthold. „Sie haben den Boden und die Grundlagen dafür aufbereitet, dass Institutionen und Anlaufstellen für Frauen heute anerkannt und respektiert sind“, erklärten Alexandra Schmidt und Karoline Brandauer, Frauenbeauftragte von Stadt und Land Salzburg. „Damit wir auf diesem Niveau und auf Augenhöhe weiterarbeiten können, braucht es nach wie vor Engagement. Wir wollen das Erreichte bewahren und weiterentwickeln.“
Elfriede Karl war die erste Staatssekretärin für Frauen und Familie im Bundeskanzleramt und wurde dann Familienministerin. Liane Pluntz war über Jahre Frauenreferentin in der Arbeiterkammer und Mitbegründerin des Frauentreffpunkts und Landtagsabgeordnete der SPÖ. Annemarie Schobersberger, Redakteurin der Salzburger Volkszeitung und Gemeinderätin, ist Mitgründerin der Beratungsstelle „Frauenhilfe“. Helma Schimke wirkt durch ihren für die damalige Zeit unübliche Berufswahl (Architektin) und ihre Leidenschaft für das Klettern und Bergsteigen auch heute noch als Rollenmodell und Vorbild.
Wer annimmt, FC GLORIA sei ein Frauenfußballverein, liegt ziemlich falsch. Der Verein fördert die künstlerischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und kulturellen Interessen von Frauen in der Filmbranche fördert. Die gebürtige Salzburgerin Wilbirg Brainin-Donnenberg, Geschäftsführerin des Drehbuchforum Wien und Vorstandsmitglied von FC GLORIA. Sie kommt morgen Freitag (4.3.) um 19 Uhr ins Filmkulturzentrum „Das Kino“ und berichtet von ihren erfahrungen in sachen Österreichischer Film und Frauen. Umrahmt wird das
Gespräch mit einem Kurzfilmprogramm, das zwischen Fiktion und Realität ein genreübergreifendes Kaleidoskop österreichischen Filmschaffens von Frauen vorstellt – u.a. mit einem Beitrag der Salzburgerin Antoinette Zwirchmayr (House and Universe).
Am Dienstag (8.3.) zeigt „Das Kino“ Dokumentar- und Spielfilme, Dramen und Komödien von Regisseurinnen über Persönlichkeiten, aktuelle Themen und private Geschichten. „Suffragette“ ist ein Film über den Beginn der politischen Frauenrechtsbewegung in Großbritannien – und zugleich bietet diesder Streifen einen ebenso amüsanten wie erschreckenden Blick auf die Anfänge des modernen Überwachungsstaates. Die Grande Dame des deutschen Films, Margarethe von Trotta, hat die Philosophin Hannah Arendt porträtiert, Filmemacherin Amy J. Berg widmete einen Film der Rock-Ikone Janis Joplin. Mit Hits wie „Cry Baby“, „Me and Bobby McGee“ oder „Mercedes Benz“ ist die Sängerin in die Annalen der Rockgeschichte eingegangen. Die Komödie „Lolo“ der französischen Schauspielerin und Regisseurin Julie Delpy beschließt den Abend mit Lebensgeschichten von Frauen.
Der 1. Internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt.
