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Sein oder Nichtsein

HINTERGRUND / DAS KINO

04/02/16 Er hat Lieder für Lilian Harvey geschrieben, für Willy Fritsch, Heinz Rühmann Hans Albers, Paul Hörbiger und, nicht zu vergessen, für die Comedian Harmonists: Morgen Freitag (5.2.) erinnert man wieder einmal im Filmkulturzentrum „Das Kino“ an den Komponisten Werner Richard Heymann.

An diesem Abend geht es um den Film „To be or not to be“. Ernst Lubitsch inszenierte diesen Klassiker den Hitler-Faschismus 1942 in den USA. Heymann war da auch längst im Exil.

Kurz vor Kriegsbeginn wird die Aufführung eines Anti-Hitler-Stücks in Warschau verboten. Das Theater-Ensemble schließt sich dem Widerstand an. Die Talente sind gefragt, als ein Kollaborateur mit Unterlagen über die Widerstandskämpfer nach Warschau kommt. Um zu verhindern, dass er das Material der Gestapo übergibt, verkleiden sich die polnischen Schauspieler selbst als Gestapo-Offiziere und wagen sich in die Höhle des Löwen.

Ebenso geistreich wie die Theaterschauspieler die Mittel ihrer Kunst in den Dienst des Widerstandes stellen, nutzt Ernst Lubitsch die Möglichkeiten der von ihm gewählten Kunstform, um mit dem Nationalsozialismus abzurechnen: eine treffsichere Satire. Nach der Filmpräsentation diskutieren Elisabeth Trautwein-Heymann (die Tochter des Komponisten), Wolfgang Trautwein, der 2011 das Buch „Werner Richard Heymann – Berlin, Hollywood und kein Zurück“ geschrieben hat, Manfred Mittermayer vom Literaturarchivs Salzburg und Michael Bilic.

„Saß schon mit drei Jahren am Klavier – spielte alles nach was ich hörte“, erzählte der 1896 in Königsberg geborene Werner Richard Heymann einmal. Mit zwölf Jahren wurde er dort schon Mitglied des Philharmonischen Orchesters. Nach dem Ersten Weltkrieg schrieb er Chansons auf texte von Klabund, Mehring und Tucholsky. 1926 wurde er Generalmusikdirektor der UFA, komponierte Musik für Stummfilme und für Berliner Cabaretts, etwa für Max Reinhardts „Schall und Rauch. 1933 wird er wegen seiner jüdischen Abstammung von der UFA gekündigt und ging ins Exil, nach Paris, weiter nach London und schließlich nach Hollywood. (Das Kino)

To be or not to be. Freitag (5.2.), 19 Uhr, Das Kino – www.daskino.atFilmmusik von Werner Richard Heymann ist bald auch im Europark/Oval zu hören: Zum Stummfilm „Der große Sprung“ singen und spielen am 17. Februar um 19.30 Uhr im Oval im Europark Stella Maria Adorf und Karoline Grable (Gesang und Jodeln) sowie Tal Balshai (Klavier) – www.oval.at
Bild: Das Kino (1); Wikipedia (1)

 

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