Boulez im Film, im Bild, am Wort
DAS KINO / FESTSPIELE
19/08/15 Im Salzburger Filmkulturzentrum „Das Kino“ präsentiert die Französin Marion Kalter morgen Donnerstag (20.8.) ihr Fotobuch „Pierre Boulez: Images Exposed“. Niemanden anderen aus dieser Zunft hat Pierre Boulez so nahe an sich heran gelassen wie die in Salzburg geborene Fotografin.
Seit mehreren Jahrzehnten also begleitet Marion Kalter den französischen Komponisten und Dirigenten nicht nur in Paris, sondern auch zu anderen Brennpunkten seines musikalischen Schaffens. „Wenn man durch das Album von Marion Kalter blättert, sieht man weitaus mehr als nur Porträts von Komponisten, als Stillleben (von Instrumenten und Partituren): Man tritt in tiefen Kontakt mit der sonst unzugänglichen Welt von Musik und Musikern.“ So zitiert die Universal Edition auf ihrer Homepage den französischen Altmeister.
Pierre Boulez ist nicht nur einer der bedeutendsten Komponisten und Dirigenten unserer Zeit, sondern auch eine der wichtigsten Schlüsselfiguren des internationalen Musiklebens. Der Programm-Schwerpunkt zum 90. Geburtstag von Boulez bei den Festspielen geht am Freitag (21.8.) mit einem Kammerkonzert zu Ende. Einen Tag zuvor also wird man im Filmkulturzentrum „Das Kino“ Boulez im Film und Bild huldigen. Zu dem Anlass kommt auch Daniel Barenboim, der mit seinem West East Divan Orchestra dieser Tage erst Kompositionen von Boulez aufgeführt hat.
„À la croisée des chemins de Pierre Boulez“ (Am Scheideweg von Pierre Boulez) heißt ein Film, den Sacha Goldman 2013 für eine ZKM Produktion (Zentrum für Kunst und Medientechnologie) Karlsruhe realisiert hat: Die Fotografin Marion Kalter hat nicht nur Boulez begleitet. über ein Vierteljahrhundert hat sie auch Portraits von Musikern, Musiktheoretikern und Philosophen gemacht: unter ihnen Francis Bacon, John Cage, Karlheinz Stockhausen, Susan Sontag oder Claude Levi-Strauss. Als sie ihm die Fotos zeigt, erinnert sich Boulez an seine Weggefährten, an Geschichten und Anekdoten sowie die Entwicklung der Neuen Musik...
Ergänzt wird diese Hommage mit einem Interview, das 2005 bei IRCAM in Paris (so heißt das von ihm mitbegründete und lange von ihm geleitete Forschungsinstitut für Akustik und Musik) von Claude Glayman geführt wurde. Gezeigt wird natürlich die französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Im des Kino-Foyer sind Fotografien von Marion Kalter zu sehen. (Das Kino/PSF)