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Der „Kaplan der Trapp-Familie“

IM PORTRÄT / FRANZ WASNER

25/10/12 Eine der schillerndsten österreichischen Priesterpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, der Salzburger Prälat Franz Wasner (1905-1992), steht im Mittelpunkt einer Veranstaltung in Rom am Nationalfeiertag morgen Freitag (26.10.).

Der Salzburger Historiker Hans Spatzenegger hält im Päpstlichen Institut Santa Maria dell'Anima einen Vortrag über "Franz Wasner - Priester, Musiker, Wissenschaftler, Rektor der Anima". Bei dem Abend in dem von der Österreichischen und Deutschen Bischofskonferenz getragenen Päpstlichen Institut werden auch Kompositionen Wasners zu hören sein: Unter der Leitung von Gerrit Stadlbauer singt die Jugendkantorei des Salzburger Domes. Der Chor gibt in den nächsten Tagen auch ein Konzert in der Anima und gestaltet dort eine Messe.

Franz Wasner wurde am 28. Dezember 1905 in Feldkirchen bei Mattighofen geboren. Er studierte in Salzburg Theologie und wurde 1929 dort zum Priester geweiht. 1931 kam Wasner zum Studium des Kirchenrechts nach Rom, wobei er gleichzeitig als Organist und Kaplan der "Anima" wirkte. 1934 promovierte er "summa cum laude" zum Doktor des Kirchenrechts und kehrte als Subregens des Priesterseminars nach Salzburg zurück. Wasner und Maria Augusta Trapp, mit der Baron Georg von Trapp nach dem Tod seiner ersten Frau verheiratet war, gründeten den Familienchor der Trapps, der bei den Salzburger Festspielen 1937 den ersten Preis des Festspiel-Wettbewerbs errang. Der Chor bestand aus sieben Schwestern und drei Brüdern.

Der Anschluss Österreichs an NS-Deutschland brachte für die Familie viele Schwierigkeiten mit sich. Die Trapps nahmen eine Einladung für eine Konzerttournee in die Vereinigten Staaten an, kehrten zurück, doch entschieden sie sich dann doch, Österreich wieder zu verlassen.

Mit ihnen ging Prälat Wasner in die USA. Um in der wirtschaftlichen Not der Emigration überleben zu können, begann die später weltberühmte "Trapp-Familie" in New York mit Bühnenauftritten. Aufgrund des Erfolgs konnten sie bald darauf Tourneen durch die Vereinigten Staaten absolvierten. Die Familie ließ sich in Stowe (Vermont) nieder. Weltruhm erhielt die "Trapp-Familie" durch den Film "The Sound of Music" (1965) mit Julie Andrews als Hauptdarstellerin.

Auf einer Ozeanien-Tournee der "Trapp-Familie" in den 1950er-Jahren ließ sich der vielseitig begabte Franz Wasner für den Aufbau der jungen Kirche auf den Fidschi-Inseln begeistern. Von diesem missionarischen Einsatz kehrte er erst 1966 nach Salzburg zurück, um schon ein Jahr später nach Rom zu übersiedeln. Er wurde dort Rektor der "Anima", eine Aufgabe, die er mehr als 15 Jahre wahrnahm.

1968 wurde Wasner zum Prälaten ernannt, vier Jahre später erfolgte die Aufnahme in das Salzburger Domkapitel. Am 21. Juni 1992 starb er in Salzburg. Sein Grab befindet sich in der Domherrengruft am St. Petersfriedhof. (Kathpress)

Die Ausstellung „Die Trapp-Familie – Realität und ‚Sound of Music‘“ ist verlängert worden und bis 15. September 2013 im Salzburg Museum zu sehen - www.salzburgmuseum.at/trappfamilie
Im Salzburger Landestheater wird das Musical "The Sound of Music" am 1. Dezember wiederaufgenommen - www.salzburger-landestheater.at
Bild: Salzburg Panorama Tours (1); Salzburg Museum (2)
Zum Ausstellungsbericht Noodles ohne Schnitzel
Zum Hintergrund-Bericht Er sang zweimal auch bei den Festspielen

 

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