Die Feste fallen knüppeldick

IM PORTRÄT / JOHANNES HONSIG-ERLENBURG

20/10/22 Zur Präsidumsloge schaut man neugierig oder ehrfürchtig – immer aber interessiert – von unten hinauf: Rechts vorne auf dem Balkon im Großen Saal ist das Geviert der Honoratioren und Ehrengäste der Stiftung Mozarteum. Deren Präsident seit nunmehr zwanzig Jahren – Johannes Honsig-Erlenburg – erhielt das Ehrenzeichnen des Landes.

Von Heidemarie Klabacher

Geschäftsführer – kaufmännische und/oder künstlerische Leiter – kamen und gingen. Konzepte von Mozartwoche oder Konzertsaison wandelten sich. Der Präsident bleibt. Seit zwanzig Jahren ist Johannes Honsig-Erlenburg Präsident der Internationalen Stiftung Mozarteum.

Er reist schon mal mit den Geigen von Wolfgang Amadeus Mozart im (schwerbewachten) Gepäck an den Kaiserlichen Hof in Tokio oder begrüßt das Schwedische Königspaar in Salzburg. Der ausgebildete Musiker darf auf Mozarts Hammerflügel spielen und natürlich jederzeit an der Propter Homines-Orgel im Großen Saal, oder – auch er mit weißen Handschuhen – in den Autographen der Familie Mozart blättern. Ein Herzensprojekt von Johannes Honsig-Erlenburg ist das Engagement „seiner“ Stiftung und „seines“ mexikanischen Intendanten in Kuba (das dieser Tage wieder einmal in einem Gastspiel gipfelt, wenn das Orquesta del Lyceum de La Habana am Sonntag (23.10.) das Festival Mozart+Fest beschließt).

Im Jahr 2002 wurde Johannes Honsig-Erlenburg Vizepräsident, vier Jahre später Präsident der Internationalen Stiftung Mozarteum. Ein Ehrenamt. Am Mittwoch (19.10.) erhielt der Jurist und Rechtsanwalt, und ein ausgebildeter wie ausübender Organist, im Rahmen eines Festaktes rund um die Eröffnung des neuen Foyergebäudes in der Schwarzstraße das Ehrenzeichnen des Landes.

Johannes Honsig-Erlenburg wurde 1962 in der Stadt Salzburg geboren. 1984 promovierte er an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg in Handelswissenschaften. Sechs Jahre später begann seine berufliche Tätigkeit als Rechtsanwalt. Arbeitsschwerpunkte des Juristen sind Wirtschafts-, Insolvenz-, Bank-, Privatstiftungs- und Europa- sowie Musik- und Künstlerrecht.

Bereits ab Mitte der 1990er Jahre war Honsig-Erlenburg als Kuratoriumsmitglied an Wohl und Wehe der Stiftung Mozarteum beteiligt. 2002 wurde Johannes Honsig-Erlenburg Vizepräsident, vier Jahre später Präsident. In seine Präsidentschaft fallen die Mozartwochen-Intendanzen von Marc Minkowski und seit 2019 jene von Rolando Villazon. Nicht nur der Stiftung galt sein Engagement in Sachen Hochkultur,von 2010 bis 2015 war er geschäftsführender Vorstand der Stiftung Herbert von Karajan, Osterfestspiele Salzburg sowie Mitglied des Kuratoriums der Salzburg Biennale. Seit 2017 gehört Honsig-Erlenburg dem Kuratorium der Salzburger Festspiele und seit 2020 dem Aufsichtsrat der Wiener Staatsoper an.

Bilder: Land Salzburg / Franz Neumayr; ISM / Neumayr-Leopold