Genau das, was Bläser sich wünschen

IM PORTRÄT / MARTIN LECHNER

15/08/22 „Auszeichnungen sind eine nette Zugabe, aber es kommt hauptsächlich drauf an, dass die Musiker zufrieden sind und unser Handwerk stimmt“, sagt Martin Lechner. Der siebzigjährige Instrumentenbauer wurde mit dem Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg geehrt.

Schon im Vorjahr hat er das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich erhalten. Eine seltene Ehre für einen Hersteller von Musikinstrumenten. Aber der Name Lechner ist eben ein klingender in der Blechbläser-Welt.

Wiener Philharmoniker spielen ebenso auf Lechner-Instrumenten wie Musiker in Opernhäusern und Orchestern auf dem ganzen Globus.In den Schauräumen und der Werkstatt von Martin Lechner ist man umgeben von goldbraun glänzenden Trompeten, Zugposaunen, Tuben und Flügelhörnern. Rund dreihundert Stück werden jedes Jahr in die ganze Welt geliefert.

Bis zu zwölf Monate muss man auf solch ein hochwertiges und individuell abgestimmtes Instrument warten. „Wir produzieren für Profis genauso wie für Amateure und so manches Stück ist ganz besonders“, erzählt Lechner und zeigt ein Posthorn – das braucht's eben für Mozarts Posthorn-Serenade.

„Martin Lechner hat es stets verstanden, internationale Kontakte mit Orchestern zu knüpfen“ betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der Überreichung des Großen Verdienstzeichens. „Sein Handwerk ist nicht nur traditionelle Kunst, sondern steht ebenso für technischen Fortschritt und Innovationskraft über Jahrzehnte hinweg.“ Seit 1978 gibt es den Familienbetrieb in Bischofshofen.

Seit 2009 gibt in der Werkstatt der Familie Lechner die zweite Generation den Ton an. Der Gründer bringt sich aber nach wie vor mit seinem Expertenwissen ein. „Es ist eine Freude, wenn es jemanden gibt, der in derselben Qualität weitermacht“, sagt Martin Lechner: „Der Kontakt mit den Musikern und die Rückmeldungen sind enorm wichtig. Und da habe ich nun die Zeit, neben der Werkstatt auch für den Außendienst tätig zu sein. Eine Riese-Stärke ist einfach unser persönlicher Kontakt zu den Kunden.“

Von Anfang an hat Lechner mit Profimusikern eng zusammengearbeitet. Josef Pomberger, aus St. Johann im Pongau stammend, war Lechners erster Trompetenlehrer. Ihm – Pomberger war damals schon Professor an der Wiener Musikuniversität und Mitglied der Wiener Philharmoniker – legte Martin Lechner die erste selbst gebaute Trompete vor. Daran war natürlich im Wortsinn noch zu feilen. Aber es ging schnell: „1982 ist das Instrument so gut gewesen, dass es beim Neujahrskonzert hat eingesetzt werden können.“ (Landeskorrespondenz / dpk)

Bilder: Land Salzburg/Neumayr/Probst
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