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Jüngster Intendant einst in Salzburg

TODESFALL / HELLMUTH MATIASEK

10/04/22 Bei den Salzburger Festspielen hat er nur ein einziges Mal Regie geführt: 1967, Mozarts Ascanio in Alba. Das war in jener Ära, da Leopold Hager nach und nach Mozarts Jugendopern zu neuem Leben weckte. In dieser Zeit war Hellmuth Matiasek schon nicht mehr Intendant des Salzburger Landestheaters.

1962 war Matiasek, 1931 in Wien geboren, nach Salzburg gekommen, als damals jüngster Theaterintendant im deutschen Sprachraum. Schon in seiner Studentenzeit hatte Matiasek 1953 das avantgardistische Theater Kaleidoskop in Wien gegründet, das heutige Ateliertheater. 1955 inszenierte er das erste Mal im Salzburger Landestheater. Ab 1960 war er unter der Leitung von Oscar Fritz Schuh an den Städtischen Bühnen Köln tätig.

In Salzburg blieb Hellmuth Matiasek nur für kurze Zeit, 1964 ging er ans Staatstheater Braunschweig. Auch den Wuppertaler Bühnen stand er vor, aber den größeren Teil seines langen Lebens verbrachte der Theatermann in Bayern. Hier übernahm der am Max-Reinhardt-Seminar ausgebildete Regisseur, der an der Uni Wien mit einer Arbeit zur „Komik des Clowns“ promovierte, 1972 in München die Leitung der Otto-Falckenberg-Akademie, einer der renommiertesten Ausbildungsstätten Deutschlands. Deren Leiter blieb er bis 1979.

1983 wurde er als Intendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz berufen, das er bis 1996 leitete. Von 2000 bis 2003 war er Präsident der Bayerischen Theaterakademie. Zehn Jahre lang führte Matiasek die Carl-Orff-Festspiele im oberbayerischen Andechs.

Kaum ein namhaftes Theater oder eine Opernbühne in Deutschland und Österreich, wo Hellmuth Martiasek, der mit der Schauspielerin Cornelia Froboess verheiratet war, nicht inszenierte. Am 7. April ist er im Alter von neunzig Jahren in Rosenheim verstorben. (dpk-krie)

 

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