Die Landschaft von Barcodes
IM PORTRÄT / TINA GREISBERGER
14/09/17 Die 1989 in Salzburg geborene Künstlerin Tina Greisberger erhält das Slavi Soucek-Stipendium Paris 2017. Wie kommt neuerdings Paris in den Namen dieses alle drei Jahre vergebenen Förderstipendium des Landes Salzburg? Es ist mit einem Atelieraufenthalt dort verbunden.
Für das Soucek-Stipendium in Paris lagen sieben Bewerbungen vor. Für Tina Greisberger hat sich die Jury einstimmig entschieden. Die junge Künstlerin wird in Paris, in der Cité des Arts, in einer renommierten Grafik-Werkstatt arbeiten und bekommt so die Möglichkeit, bestehende Fertikgkeiten in druckgrafischen Techniken zu vertiefen. Zwei Monate bleibt sie in Paris, so ist das vorgesehen. Außerdem ist das Slavi Soucek-Stipendium mit 4.000 Euro verbunden.
Tina Greisberger wurde 1989 in Salzburg geboren. Nach der Matura 2008 am Bundesgymnasium Seekirchen folgten ein fünfmonatiger Aufenthalt in Los Angeles sowie Sprachunterricht und ein Praktikum für Fotografie. Von 2009 bis 2011 studierte sie Kommunikationsdesign an der Werbedesign Akademie Salzburg und von 2011 bis 2016 folgte ein Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Institut für Bildende & Mediale Kunst der Abteilung für Grafik und Druckgrafik bei Professor Jan Svenungsson. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Salzburg und Wien.
In der Jurybegründung heißt es: „In der Serie 'Coded Landscape' setzt sie sich mit verschiedenen Phänomenen digitaler Bildaufzeichnung bzw. deren Störung ('Glitch') und Codierung von Information auseinander. Ausgangspunkt ihrer Arbeiten ist die Beobachtung von Landschaften durch den in Bewegung befindlichen Betrachter, also Bilder einer vorüberziehenden, fragmentierten Welt. Dabei nutzt sie die Form der Serie nochmals übergeordnet als Prinzip der linearen Abfolge von Bildern. Sie zitiert in ihren Arbeiten Barcodes nicht nur als bildhafte Speicherung komplexer Daten, sondern sie werden immer auch als grafische Struktur bzw. zur Auflösung von Flächen als Raster verstanden. Virtuos setzt sie hierbei den Siebdruck ein, dessen technische Gestaltungsmöglichkeit immer auch künstlerische Entsprechung findet, technische Umsetzung und künstlerischer Ansatz bedingen und befruchten einander.“ (Landeskorrespondenz)