Ein Ort zum Probieren und Experimentieren

JUGENDKULTUR / MARK

27/02/15 Noch gut in Erinnerung ist die lange Odyssee: Mehrere Jahre schien es so, als ob niemand MARK, die älteste Einrichtung für offene Jugendarbeit in der Stadt Salzburg, in seiner Umgebung haben wolle. Nun ist man längst in Schallmoos, in der Hannakstraße heimisch.

Im Erdgeschoss drucken die Siebdruckworkshop-Teilnehmer ihre ersten T-Shirts mit eigenen Motiven. Nebenan ertönen rockige Klänge aus dem Proberaum. In der Bike-Kitchen peppen Jugendliche ihre Fahrräder auf. Einen Stock höher wird getanzt, gelacht und gefeiert. „Im MARK ist für jeden Geschmack was dabei. Wir bemühen uns ein Programm anzubieten, das für alle leistbar ist, Spaß macht und auch lehrreich ist“, sagt Gerd Pardeller, Geschäftsführer des Hauses.

Seit 49 Jahren gibt es MARK, das mit offiziellem Namen „ MARK.freizeit.kultur“ heißt. Also bald ein halbes Jahrhundert. „In den letzten Jahren hat sich der Schwerpunkt des Hauses in Richtung Kultur- und soziale Arbeit vertieft“, erklärt Pardeller. Viele Leute verbänden MARK noch einzig mit dem Begriff „Jugendzentrum“. „Ein Blick aufs Programm genügt um zu sehen, dass das Haus mittlerweile ein breites Angebot für Jung und Alt bietet“, so der MARK-Geschäftsführer. „Kabarettprogramme, Theaterstücke, Konzerte – hier wagen viele junge Künstlerinnen und Künstler ihre ersten Schritte.“

Im Jahr 2014 hat man an diesem „Ort zum Probieren und Experimentieren“ fast 13.000 Besucherinnen und Besucher gezählt. Die Zahl steige seit Jahren stetig. Im Jahr davor waren es 11.100.

Seit Anfang des Jahres ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen im MARK für Flüchtlinge und Asylwerber gratis. „Damit wollen wir ihnen den Zugang zu unserer Einrichtung erleichtern. Wir planen auch gemeinsam mit dem ,Verein Menschen leben‘ (Wohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Salzburg) spezielle Freizeitangebote für Flüchtlinge“, erläutert Pardeller. Fix am Plan steht bereits ein multikulturelles Straßenfest und die Mitwirkung beim Anti-Rassismus Fußballturnier „kick racism“.

Seit mittlerweile sieben Jahren veranstaltet das MARK.freizeit.kultur in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Salzburg, erostepost und Kultur und Jugend Land Salzburg den Lesewettbewerb „Wir lesen uns die Münder wund“. Der Siegerin oder dem Sieger winkt als Hauptpreis eine Buchpublikation der Texte im Eigenverlag des MARK.

Die bestehende Zusammenarbeit mit der „Werkstatt Laufenstraße“ der Lebenshilfe Salzburg wird heuer um ein integratives Theaterprojekt erweitert. Gemeinsam wird eine Laientheatergruppe auf die Beine gestellt, bei dem Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Beeinträchtigung bei der Planung von Anfang an mit eingebunden werden.

„Im letzten Jahr gab es das Projekt „Doppelnaht“. Zwei Tage lang hat sich bei uns alles um den fairen und bewussten Umgang mit Kleidung gedreht. Heuer erweitern wir die Veranstaltung auf drei Tage unter dem Namen Modezirkus. Fair-Wear Kunstbasar“, berichtet Katharina Pichler, Projektleiterin der Veranstaltung. Von 28. bis 30. Mai gibt es die Möglichkeit sich mit dem eigenen Konsumverhalten kritisch und spielerisch auseinanderzusetzen. „Näh-, Siebdruck-, Upcyclingworkshops und Designerstände verwandeln das MARK in einen bunten Modezirkus“, erörtert Pichler.

Im Jahr 2014 hat das MARK von der Stadt 60.000 Euro Subventionen bekommen. Das Land steuerte aus dem Jugendressort 45.000 Eure bei, aus dem Kulturressort 10.000 Euro. Vom Bund gab es 8.000 Euro. € an Subventionen erhalten. Dazu kam eine Investitionssubvention für die Technik (10.000 Euro). (MARK/dpk)

Verein MARK für kulturelle und soziale Arbeit, Hannakstraße 17 – www.marksalzburg.at
Bilder: MARK / Doris Mair (1); WhyT.org (1)