Ein Bild aus dunklen Tagen: Das Foto rechts zeigt Vereidigung der Ratsherren (Gemeinderäte) in SA-Uniformen im umgestalteten Rathaus: Baustadtrat Feichtner, Stadtkämmerer Girlinger, Oberbürgermeister Giger, Gauleiter Reiner, Bürgermeister Lorenz und Referendar Schmid.
Magistratsdirektor Martin Floss: „Wir schauen da ohne Scheuklappen genau hin. Unsere Experten aus dem Haus der Stadtgeschichte zeigen, wie das ‚Führerprinzip‘ auf allen Ebenen durchgesetzt und der Gemeinderat zum Scheinparlament degradiert wurde. Aber auch, wie nur mehr die ‚Volksgemeinschaft‘ Zugang zur Wohlfahrt erhielt und ‚minderwertige‘ Menschen brutal ausgegrenzt und ermordet wurden.“ Externe Historiker beleuchten die Themen Stadtplanung im Nationalsozialismus und das Kriegsende 1945.
„Jüngste Ereignisse wie die Schändung des Euthanasie-Mahnmals und der Stolpersteine, antisemitische Übergriffe und stadtweite Schmierereien zeigen deutlich, dass kein Weg an der Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit unserer nationalsozialistischen Vergangenheit vorbeiführt“, betont Bürgermeister Heinz Schaden.
Im Herbst nächsten Jahres wird das zeitgeschichtliche Großprojekt der Stadt Salzburg dann mit einem intensiven Blick auf die Nachkriegsjahre (Stichwort: Entnazifizierung) abgeschlossen.