„Diskretere“ Fassaden wären gut

HINTERGRUND / WELTKULTURERBE / ADVISORY MISSION

07/05/13 Post ist eingegangen im Schloss Mirabell: Die Stadt Salzburg hat den Bericht der „Advisory Mission“ zum UNESCO-Welterbe, bei dem Anfang April bekanntlich der Status des Welterbes insgesamt und verschiedene Bauvorhaben in der Salzburger Altstadt Schutzzone inspiziert worden sind, erhalten.

028Was den Rehrl-Platz angeht: Da wird ein generelles Abspecken durch Verzicht auf das fünfte Stockwerk vorgeschlagen. Die Struktur der gesamten Anlage solle in zwei oder drei klar definierte „Solitäre“ gegliedert, die Fensterformate an die rundum gegebenen Formate angeglichen werden.

Insgesamt stellt der Bericht dem Salzburger Welterbe und den Bemühungen zu Erhalt und Pflege ein gutes Zeugnis aus. Für die konkret untersuchten Projekte rät die Expertengruppe zu Redimensionierung der Vorhaben und zu „diskreteren“ Gestaltungen der Fassaden. „Grundsätzlich sind die Ratschläge der von der UNESCO entsandten Experten eine gute Grundlage zur Modifikation der angesprochenen Projekte. Meine Linie, wonach das Welterbe für uns in Salzburg unantastbar ist, gilt weiter“, erklärt Bürgermeister Heinz Schaden in einer ersten Reaktion.

Bei zwei Vorhaben sieht Schaden allerdings wenig Spielraum, den Empfehlungen der UNESCO-Experten nachzukommen: Beim Vorhaben Ernest-Thunstrasse aus rechtlichen Gründen, hier ist der Bebauungsplan ja bereits rechtskräftig. Allenfalls können hier Adaptionen im Konsens mit dem Bauherrn erreicht werden, Gespräche dazu führt Planungsstadtrat Johann Padutsch.

Inhaltliche Einwände gegen die UNESCO-Argumente erhebt Schaden dagegen beim Projekt Paracelsusbad: Das geplante Bad liege im Rücken der Hauptsichtachse vom Mirabellgarten zur Festung, noch dazu weitgehend hinter den Bäumen des Kurgartens „versteckt“. Eine Störung durch die abendliche Beleuchtung aus der Glasfassade des Bads sei schon deswegen ausgeschlossen, weil der Mirabellgarten ja ab Einbruch der Dunkelheit gesperrt ist. Vom Verbindungsweg auf der Achse Mirabellplatz Richtung Müllnersteg sei die Fassade nicht oder kaum sichtbar. Diese Argumente habe man dem Leiter der Advisory Mission im April auch vorgetragen und dieser habe sie akzeptiert. „Außerdem ergänzt das Bad die Reihe der neuzeitlichen Bauwerke Kongresshaus und Hotel Sheraton – und vor allem entspricht der Bau des Bads einem dringenden Wunsch der Salzburger Bevölkerung“, so Bürgermeister Schaden. (InfoZ/dpk-krie)

Die Empfehlungen der UNESCO-„Advisory Mission“ im englischen Wortlaut: www.stadt-salzburg.at
Bilder: Architektenkammer Sbg. / Storch Ehlers (1); Stadt Salzburg / J. Killer (1)