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Lesepaten für künftige Leseratten

LESEFÖRDERUNG

28/09/12  Der Staatssekretär für Integration, Sebastian Kurz, denkt grad' über ein verpflichtendes Vorschuljahr für Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache nach. Die Reaktionen sind gemischt. Die Stadt Salzburg weitet ihr Angebot in Sachen Sprach- und Leseförderung für Volksschüler aus.

LESEFÖRDERUNG

28/09/12 Der Staatssekretär für Integration, Sebastian Kurz, denkt grad' über ein verpflichtendes Vorschuljahr für Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache nach. Die Reaktionen sind gemischt. Die Stadt Salzburg weitet ihr Angebot in Sachen Sprach- und Leseförderung für Volksschüler aus.

„Wir können nicht zuschauen, wie sich mitten in unserer Gesellschaft eine immer größere Gruppe von MitbürgerInnen bildet, die uns nicht wirklich versteht“, so Bürgermeister Heinz Schaden zum Engagement der Stadt in die Sprach- und Leseförderung von Kindern im Volksschulalter. Man respektiere bestehende Angebote - „aber alle Studien und Untersuchungen bestätigen uns, dass es dennoch wachsende Defizite gibt“.

An den städtischen Volksschulen werden im gerade begonnenen Schuljahr 5084 Buben und Mädchen unterrichtet, 2416 von ihnen (47,5 Prozent) sprechen eine nicht-deutsche Muttersprache. 734 Kinder sind zum Zusatzunterricht in der eigenen Muttersprache angemeldet, für 2352 Kinder haben die Schulen einen Sprach-Förderbedarf gemeldet.

Für das Erlernen von Sprache sind die ersten zehn Lebensjahre entscheidend. In diesen Jahren werden die Muttersprache, aber auch Fremdsprachen, Sprachen "leichter und spielerischer erlernt und dauerhafter abgespeichert".

Was bietet die Stadt Salzburg? Während der langen Ferienzeiten zwischen den Schuljahren bzw. zwischen Kindergarten und Schuljahr würden bereits erworbene Sprachkenntnisse mitunter „wieder etwas verschüttet“. Hier soll in den ersten Schulwochen angesetzt werden: Ein Pilotprojekt wurde in den Volksschule Lehen 1, VS Lehen 2, VS Pestalozzi angeboten und von der Volksshochschule umgesetzt. Mit maximal zehn Kindern pro Gruppe und je dreißig Unterrichtseinheiten könne „individuell auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen werden“, die Projektverantwortliche Nicole Slupetzky.

Die Volkshochschule bietet Sommerkurse, „bei denen Hauptschüler auf das neue Schuljahr vorbereitet werden“. Mit Alphabetisierungskursen, Hauptschulabschluss-Lehrgängen oder Deutsch als Fremdsprache sei die Volkshochschule in Salzburg schon immer ein Bindeglied zwischen den verschiedenen Gesellschaftsschichten gewesen, so Volkshochschuldirektor Günter Kotrba.

In der schulischen Nachmittagsbetreuung werden seit dem Sommersemester 2012 im Rahmen der Freizeitstunden erstmals Kulturprojekte für die Schülerinnen und Schüler der städtischen Pflichtschulen angeboten. Man arbeitet mit „schulfremden“ Personen zusammen, Schwerpunkte sind Projekte zur Stärkung der Lese- und Schreib-Kompetenz, Sprache, Ausdruck und Kommunikation. „Diese Schwerpunkte sollen im Rahmen von attraktiven Freizeitprojekten vermittelt werden“, so die Verantwortlichen. Hier sollen Schüler etwa
Mitschülern, Kindergartenkindern oder Senioren vorlesen, zum Bibliotheksbesuch angeregt oder mit Theaterworkshops, Sprachspiele oder Schreibwerkstatt angeregt werden: „Im Sommersemester 2012 nahmen an den Projekten rund 450 Schülerinnen und Schüler von 15 Schulen teil.“ Der Andrang der Schulen war wesentlich höher als erwartet. Für das WS 2012 ist die Weiterführung der Projekte geplant. Zusätzlich sollen neue Kooperationen gefunden werden, wie etwa Stadtbücherei, Literaturhaus, Institut für Medienbildung oder die ARTGenossen, …).

Ein besonderes Konzept des Landesschulrats sieht ehrenamtliche Lesepateninnen und Lesepaten vor: Diese sollen vorlesen, mit den Schülern lesen und ihre Begeisterung für das Lesen weitergeben. In der Stadt läuft bereits der zweite Ausbildungszyklus für Lesepaten. "Logische Eingangsvoraussetzungen" seien „die Liebe zum Lesen und die Absicht ehrenamtlich zu arbeiten“. (InfoZ/dpk-klaba)

Bilder: www.stadt-salzburg.at


 

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