Zuständig für einen anderen Blick auf die Dinge

LANDES-KULTURPREISE 2011

07/12/11 „Kultur soll ein Spiegel und ein lebendiges, vielschichtiges Reflexionsinstrument der gesellschaftlichen Verhältnisse sein. Sie muss stören und verstören dürfen. Sie muss radikal sein und muss Fragen stellen, auf die wir sonst nicht gekommen wären. Und ich lege großen Wert darauf, dass wir kritische Künstlerinnen und Künstler nicht als Unruhestifter, sondern als konstruktive Kritiker wahrnehmen.“

altDas sagte Kulturreferent Landeshauptmann-Stellvertreter David Brenner am Dienstag (6.12.) beim Festakt zur Verleihung der Kulturpreise des Landes Salzburg. Kunst habe gerade in Zeiten der allgegenwärtigen Krisen eine wichtige Aufgabe als Reflexionsinstrument und Korrektiv: „Seien wir froh, dass es Menschen gibt, die sich 'für zuständig' erklären.'Zuständig' fürs Nachdenken und Reflektieren über die Welt und die Gesellschaft. Zuständig für einen anderen Blick auf die Dinge und eine andere Sicht." Die Kunst könne diese Fragen nicht alleine lösen und diese Konflikte nicht alleine austragen: „Es muss uns klar sein, dass die Kunst, wenn sie sich diesen Fragen annähert, dass sie dann vor allem die Vernetzung, den Austausch und den Dialog braucht; dass die Kunst Offenheit braucht; dass die Kunst unsere Bereitschaft braucht, Grenzen zu erweitern und zu öffnen.“

Der mit 15.000 Euro dotierte Große Kunstpreis des Landes wird abwechselnd für Musik, Literatur und Bildende Kunst vergeben. Heuer erhielt der Maler Bertram Hasenauer den Preis. Der Anton Faistauer-Preis für Malerei, dotiert mit 7.000 Euro, ging an Tobias Pils. Das Slavi Soucek-Stipendium in Höhe von 3.000 Euro erhielt Stefan Kreiger. Das mit 10.000 Euro dotierte Jahresstipendium für Bildende Kunst teilen sich Thomas Hörl und Siegfried Zaworka.

Jeweils 10.000 Euro Jahresstipendium erhielten Adrian Goiginger (Kategorie Film) und Bettina Balàka (Kategorie Literatur). Das ebenfalls mit 10.000 Euro dotierte Jahresstipendium der Kategorie Musik teilten sich Matthias Löscher und Fausto Tuscano. Der Kulturverein KunstBox Seekirchen erhielt heuer den mit 5.000 Euro dotieren Landespreis für Kulturarbeit. Der Landespreis für Medienkunst (10.000 Euro) ging an Andreas Gröstlinger.

In der Kategorie Elektronische Musik ging der mit 2.500 Euro dotierte Preis für ein interdisziplinäres Projekt an Marlene Hirtreiter und Andre Mayr. Preisträger für elektronische Musik allgemein sind Joachim Prügl, Arno Deutschbauer, Andreas Gröstlinger (je 1.500 Euro) sowie Felix Sturmberger und Karin Fisselthaler (je 1.000 Euro). (LK)

Bild: LPB / Franz Neumayr
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