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Ein „erster Schritt zum Mahnmal“

RESIDENZPLATZ / BÜCHERVERBRENNUNG

28/10/11 Eigentlich hätte es ein Mahnmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung auf dem Residenzplatz werden sollen, das sich in der Nacht in eine Lichtskulptur verwandelt hätte. Nun wird es – wenigstens – eine Gedenktafel.

„Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen." – Dieser Schriftzug wäre auf der Bodenplatte zu lesen gewesen, prophetische Worte Heinrich Heines aus dem Jahr 1821. Im Zuge der Neugestaltung des Residenzplatzes war auch eine angemessene Erinnerung an die Bücherverbrennung am  30. April 1938 geplant. Das Siegerprojekt der Architekten Rieder und Knittel stand eigentlich schon fest.

Doch nun ist es aber so, dass man immer noch über den Bodenbelag streitet, und da geht es im Moment eher um einen Clinch wegen eines unerlaubten Test-Fleckerls zwischen der Bau-Stadträtin und dem Landeskonservator. Keine Rede also von einer Lösung, geschweige denn von einer Umsetzung.

Was die Erinnerung an die Bücherverbrennung angeht, wird am 25. November wenigstens eine Gedenktafel enthüllt. Als Standort wurde vom Stadtarchiv die Michaelskirche  am Residenzplatz ausgewählt. „Die Anbringung einer Gedenktafel ist nach der jahrelang geführten Diskussion sicherlich ein erster Schritt“, so Bürgerlisten-Stadträtin Ingeborg Haller. Die Gedenktafel ersetze aber keineswegs die Errichtung eines künstlerisch gestalteten Mahnmals, das von der Bürgerliste seit Jahren gefordert wird.

Ingeborg Haller ist auch Mitinitiatorin des Personenkomitees „Stolpersteine“. „Gerade dann, wenn es um das Erinnern und Mahnen an die Verbrechen der NS-Zeit im öffentlichen Raum geht, braucht es sichtbare Zeichen gegen des Ungeist der Intoleranz. Salzburg soll sich weiterhin für ein mutiges Projekt an diesem prominenten Platz entscheiden und sich nicht mit einer Gedenktafel zufrieden geben." (Bürgerliste)

 

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