„Zumindest Etappenerfolge“

KULTURPOLITIK / DACHVERBAND / GESPRÄCH BRENNER

20/10/11 „Von der Kulturwüste Lungau, der Hoffnung auf ein Ende des ‚bitte warten‘ beim MARK und von verhinderten Katastrophen beim Landesbudget“ – Der Dachverband Salzburger Kulturstätten hat heute, Donnerstag (20.8.) bei LHStv. David Brenner vorgesprochen.

alt„Zumindest Etappenerfolge“ vermeldet der Dachverband in einer Presseaussendung nach dem Gespräch mit dem Kultur-Landesrat. Einig sei man mit David Brenner vor allem in Sachen Kubus 2024 für den Lungau: Nach dem unverständlichen und kulturpolitisch peinlichen “Umfaller” der Tamsweger Gemeindevertretung – mit Stimmen von ÖVP und FPÖ und gegen die Stimmen der SPÖ wurde beschlossen, das vereinbarte Projekt Kubus 1024 nicht zu bauen – bleibe das Ziel eines eigenen Kulturhauses für Zeitkultur in Salzburgs südlichstem Landesteil oberste Priorität.

Das Land Salzburg hatte sich, wie berichtet, mit einer beträchtlichen Summe,  unterzeichneten Förderverträgen und einer Zusagen von David Brenner (SPÖ) und Wilfried Haslauer (ÖVP) an diesem Projekt beteiligt. „Augenblicklich scheint kein kulturpolitisches Durchkommen bei derartig provinziellem Kleinmut möglich“, teilt der Dachverband mit. „Die Kulturvereinigung Lungau kann aber weiterhin mit Unterstützung des Landes und des Dachverbands rechnen und arbeitet an einer Weiterführung des Projekts.“

Erfreuliche Nachricht in Sachen MARK.freizeit.kultur: Das neu umgebaute und schon eröffnete Kulturzentrum für Jugendliche und junge Erwachene hat nach wie vor die Unterstützung des Landes Salzburg. Seitens des Landesjugendreferates wurde eine Unterstützung für die noch fehlende Investitionssumme von 42.000 Euro in Aussicht gestellt. „David Brenner kann sich zudem für den laufenden Kulturbetrieb ab 2012 eine Förderung aus dem Kulturressort vorstellen.“ Der Ball liege somit bei der Stadt Salzburg: „Der Dachverband Salzburger Kulturstätten appelliert an die Stadtpolitik, sich nicht mehr querzulegen und der fehlenden Summe von 21.000 Euro zu beteiligen. Der Verein stehe in den Startlöchern, für die ersten Veranstaltungen gäbe es bereits großes Interesse.“

Kulturlandesrat David Brenner machte beim Gespräch plausibel, dass er darum gekämpft habe, den Landes-Beschluss der achtprozentigen-Kürzung in der (freien) Kultur zu verhindern, indem er von der hohen Landestheater-Rücklage von über 8 Millionen Euro einen Betrag von 300.000 Euro ins freie Budget umgeschichtet habe, um größere Katastrophen zu verhindert. DrehPunktKultur berichtete.

Jene Kultureinrichtungen, die längerfristige Förderverträge abgeschlossen hätten, seien ohnedies von vornherein von diesem Acht-Prozent-Kürzungsbeschluss  ausgenommen gewesen. Künftig solle das laut Brenner besser kommuniziert werden.

Der Dachverband gab sich damit noch nicht zufrieden, Vorsitzender Tomas Friedmann wiederholte die Frage: „Warum kann das öffentlich geförderte Salzburger Landestheater mit Kenntnis und Zustimmung von Stadt und Land Salzburg über Jahre Millionen rückstellen, wenn gleichzeitig der (freien) Kunst und Kultur gegenüber immer wieder gesagt wird, es sei zu wenig oder gar kein Geld für Förderungen vorhanden und man müsse kürzen oder maximal alles beim Alten belassen?“ Offen bzw. nur zum Teil beantwortet blieb auch die Frage, wo die nun »nur mehr« fehlenden 70.000 Euro in der freien Kultur eingespart werden. Es gäbe weitere interne Umschichtungen, Kürzungen können nicht ausgeschlossen werden, so David Brenner.

Natürlich hat der Dachverband Salzburger Kulturstätten kein Verständnis und wundert sich, dass nicht „die volle Summe von 370.000 Euro von den vorhandenen 8,7 Millionen Landestheater-Euro genommen werden, damit es wenigstens nicht zu Kürzungen kommt“. Die Interessensvertreter der Freien Kultur weisen auch darauf hin, dass Nicht-Erhöhung von Förderungen angesichts der Inflation real eine Kürzung bedeuten. Man werde „weiterhin für mehr Gerechtigkeit kämpfen, denn schließlich seien nicht nur irgendwelche abstrakten Häuser von Einsparungen betroffen, sondern hunderte Menschen – Künstler wie Beschäftigte – und deren Familien“. (Dachverband/dpk-krie)

Bild: dpk-krie