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Schluss mit Kunst und Lustig

ARGE KULTUR / HINTERGRUND / JAHRESPROGRAMM

11/01/11 „In einer Zeit gesellschaftlicher und sozialer Brüche und Umbrüche - können wir da noch nettes Tanztheater machen?“ Mit Produktionen wie „Schluss mit Kunst“ nimmt die ARGE pointiert Stellung. Markus Grüner präsentierte das Jahresprogramm 2011 und positionierte die ARGEkultur einmal mehr als Produktionshaus und Think Tank für Gesellschaftspolitik und Sozialkritik.

Von Heidemarie Klabacher

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Für die Tanztheaterproduktion „Schluss mit Kunst" habe Editta Braun politische Brandreden schreiben lassen, die mit schmeichelweichen Choreographien in Kontrast treten werden, berichtet ARGE-Leiter Markus Grüner. „Die Editta Braun Company unterhält mit Poesie und tänzerischer Brillanz, unterbricht immer wieder das Verwöhnprogramm und liefert vernünftige und unvernünftige Brandreden über den Zustand unseres Planeten.“ Eindämmung der Bevölkerungsexplosion durch terroristische Attentate, Relativierung der Demokratie oder auch Dominanz des Eigennutzes sind bestimmt gern aufgegriffene Aktionsprogramme.

Dass die ARGE mehr ist, als ein Veranstaltungsort, ist das zentrale Anliegen von ARGE-Leiter Grüner: „Der gesamte Produktionsbereich hat auch Priorität bei der Mittelvergabe innerhalb des Kulturbudgets, hier investiert die ARGEkultur in die zeitgenössischen, innovativen Kunstformen und fördert damit auch regionale und freie Kunst- und Kulturentwicklungen.“ Daher sei ein ausverkauftes Haus denn auch „bei gewissen Veranstaltungen wichtiger, als bei anderen“.

Eine Koproduktion der ARGEkultur mit der „Fliegenden Volksbühne Frankfurt“ ist „Die Fledermaus“: „Nach dem Überraschungserfolg von ‚Don Giovanni à trois’ aus dem Jahr 2006, der auch vom ZDF Theaterkanal als Fernsehproduktion gesendet wurde, folgt 2011 eine neue Zusammenarbeit mit Michael Quast und Sabine Fischmann“, freut sich Markus Grüner. Aufführungen gibt es schon bald (am 1. Februar ist Österreichpremiere im Rahmen der MotzART-Woche) und dann wieder am 7. Dezember.

Dass die ARGE in Film macht, kommt selten vor. Das Dokumentarfilm-Projekt „Up to nothing - Geschichten und Mythen der Gegenkulturen in Salzburg“ ist daher eine Besonderheit: Für diese Koproduktion von studio west und ARGEkultur machten sich Hermann Peseckas, Piet Six und Markus Grüner auf die Spuren von Salzburgs Gegenkulturen in den Achtzigerjahren, als die Kultur in Salzburg noch beinah ausschließlich von Karajans Festspielen dominiert wurde. Interviewt werden Protagonistinnen und Protagonisten „von damals“ in ihrem jetzigen Lebensumfeld. „Einige sind heute in Positionen, in denen es ihnen gar nicht mehr so recht zu sein scheint, dass sie damals dabei waren“, erzählt Grüner. Premiere ist am 27. Mai im Rahmen des Festes „30 Jahre ARGE Rainberg“, dem Vorläuferverein der heutigen ARGE.

Zum vierten Mal wird es das Taschenopernfestival geben, eine Kooperation von Klang21 und ARGEkultur mit dem oenm. Das Motto heuer: „Der Engel des Herrn“. Sechs neue Musiktheaterstücke von jeweils zwölf Minuten Dauer werden an einem Abend aufgeführt - vor und während der Festspielzeit von 20. Juli bis 6. August 2011.

Der November gehört wieder dem "Open Mind Festival": „Frei von Schuld-(en)!“ ist das Thema von 10. bis 20. November. Dabei werde es auch um die Bedeutung von „Schuld“ und „Schulden“ im rein wirtschaftlich-finanziellen Sinne gehen.

In den „Roten Salon“ lädt man künftig einmal pro Monat. Auftreten werden jeweils drei Österreichische live-Bands, von denen eine aus Salzburg kommen soll: "Ein Spiegel der Österreichischen Independent Szene", so Markus Grüner. „Tube Club“ (die Plattform für elektronische Musik), "Poetry Slam" („Inzwischen der beste in Österreich!“), oder "Pecha Kucha" stehen weiterhin auf dem Programm, neben Kabarett und Konzert, sowie Jugendkulturprojekten und Workshops. 

www.argekultur.at
Bild: ARGEkultur

 

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