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Kunst ist das Ergebnis von Arbeit

ARBEITSKLIMAINDEX KULTURBETRIEBE / UMFRAGE ARBEITERKAMMER

13/12/10 Die Arbeiterkammer Salzburg erfasste in einer Studie erstmals die Lage der Beschäftigten in Kultureinrichtungen des Landes und der Stadt Salzburg. Derartige Studien werden für verschiedene Branchen immer wieder gemacht. Es bedeutete aber Pionierarbeit für die AK, dass sie sich zum ersten Mal den Kulturbereich vorgenommen hat.

Von Werner Thuswalnder

Es geschah dies in enger Zusammenarbeit mit dem Dachverband der Kulturstätten. In einer Pressekonferenz wurde die Studie heute Montag vorgestellt.

Die Studienautorin Hilla Lindhuber erklärte, dass es nicht einfach gewesen sei, den Kulturbereich zu definieren. Man habe sich auf gemeinnützige Einrichtungen beschränkt, die Subventionen erhalten, und Einrichtungen, die einen kommerziellen Zweck verfolgen, ausgeschlossen. Bibliotheken wurden nicht erfasst. Arbeitnehmer, die ehrenhalber und solche, die auf Honorarbasis tätig sind, sind nicht berücksichtigt. Es wurden rund zweitausend Personen befragt.

Die Zufriedenheit der Beschäftigten im Kulturbereich entspricht im Schnitt jener in anderen Berufsfeldern. Frauen sind zufriedener als Männer.

Auffallend ist, dass zwei Dritten der Befragten aus der A-Schicht stammen. Erste Interpretationen des umfangreichen Datenmaterials lassen den Schluss zu, dass in den Kulturbetrieben viele ihr kreatives Potential in der administrativen Arbeit einsetzen. Sie wählten den Beruf nicht zuletzt mit der Erwartung, einen Beitrag für die positive Veränderung der Gesellschaft leisten zu können. Allerdings macht sich in der Lebensmitte eine gewisse Enttäuschung breit, weil die Ziele nicht erreicht werden können, weil die Aufstiegsmöglichkeiten gering und die Belastungen – die geforderte Flexibilität, der Zeitdruck, geringe Mitbestimmungsmöglichkeiten  – sehr hoch sind. Das Interesse an Kunst und Kultur ist der Hauptgrund für den Einstieg in den Beruf. Eine hohe Motivation ist gegeben.

In der Regel sind diese Berufe nicht familienfreundlich. Dennoch ist die Fluktuation gering und viele antworten, dass sie diese Berufswahl wieder treffen würden (72 Prozent). Die Mittelwerte der Einkommen, 1643 Euro netto für Männer und 1537 Euro netto für Frauen, liegen über dem Durchschnitt der Arbeiter und Angestellten in Salzburg.

Höher als in anderen Berufsgruppen ist der Anteil derer, die ihren Arbeitsplatz nicht für sicher halten. Die größte Zufriedenheit der Beschäftigten herrscht bei den Kulturinitiativen, die geringste in den darstellenden Berufen.

Arbeiterkammer und Gewerkschaft wollen es nicht bei der Erhebung belassen. Auch der Dachverband ist, wie ihr Sprecher Tomas Friedmann klarstellte, sehr daran interessiert, dass die Auswertung zu Verbesserungen führt. AK-Direktor Gerhard Schmid erwartet, dass die Arbeiterkammern auch in anderen Bundesländern Befragungen dieser Art durchführen.

 

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