Aperschnalzen in der Krise

GLOSSE

wthVon Werner Thuswaldner

17/02/14 Der schöne Brauch des Aperschnalzens verbindet in friedlicher Weise den Rupertiwinkel auf der bayerischen Seite mit dem Flachgau. Zwar macht das Schnalzen Lärm, aber bei weitem nicht so viel wie die startenden und landenden Flugzeuge.

In diesem Winter haben es die Schnalzer schwer, weil der Anlass zum Schnalzen nicht da ist. Kein Schnee weit und breit. Den Schnalzern ist das Objekt zum Wegschnalzen abhanden gekommen. Soll dieser Umstand einfach ignoriert und dessen ungeachtet aper geschnalzt werden? Es sieht einfach nicht gut aus, wenn die Schnalzer bei der Ausübung ihres Brauchs in der grünen Wiese stehen. Den beobachtenden Touristen vergeht das Fotografieren.

Was tun? Die Schnalzer müssten sich, so wie das Innergebirg längst geschieht, zur Methode der Bevorratung entschließen. Sobald Schnee fällt, wird er zusammen gekratzt und mit einer Folie abgedeckt, so dass ihm die Strahlen der Sonne nicht viel anhaben können und er sich bis in den darauf folgenden Winter erhält. Dann kann man ihn für die verschiedensten Zwecke hernehmen. Etwa zum Aperschnalzen. An den Einsatz von Schneekanonen, um den Brauch zu retten, hat auch noch keiner gedacht…