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Museum als „Durchlaufposten“

KOMMENTAR

hkVon Heidemarie Klabacher

31/01/14 Es wird ab 17. Mai nicht mehr möglich sein, die Residenzgalerie als „Einzelmuseum“ zu besuchen. Da wird Landeshauptmann Wilfried Haslauers Prestigeprojekt „DomQuartier“ eröffnet. Wer danach etwa nur eine einzelne Sonderausstellung sehen will, wird das Generalticket um 12 Euro für das gesamte DomQuartier kaufen müssen. Ein Ausweg? „Dann kaufen Sie sich halt ein Jahresticket um 20 Euro für das DomQuartier.“ Ein „Rundgang, ein Ticket, ein Erlebnis“ lautet der Slogan auf der Website des DomQuartiers.

Der „Rat“ von Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn ist eigentlich an Zynismus nicht zu überbieten – geradezu eine Provokation für den Salzburger oder die Salzburgerin und eine Nullmeldung für Touristen aus dem In- und Ausland. Selbst unter diesen könnten sich ja Kunst-Interessierte befinden, die in einer ganz bestimmten Ausstellung ins Detail und in die Tiefe gehen wollen.

Die einzelnen Museen (Residenzgalerie, Dommuseum und Salzburg Museum mit der Sammlung Rossacher), werden sich ganz schön ins Zeug legen und tief in die Taschen greifen müssen, wenn sie wollen, dass nicht nur der grandiose „Rahmen“, sondern auch ihre Objekte wahrgenommen werden. (Am leichtesten wird sich vielleicht das nagelneue neue Museum des Stiftes St. Peter tun).

Für viele Besucher wird ja doch der - allein schon architektonisch sensationelle - Rundgang über Domemporen, Residenz, Franziskanerkirche und St. Peter mit Wallistrakt und Langem Gang mit den  spektakulären Aus- und Einblicken im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Die „Kunst“, die da auch noch am Wege liegen mag, wird bei nicht wenigen ein wenig ins Hintertreffen geraten. Allzuviele Gemälde von Weltrang, vor denen die Besucher Schlange stehen, hat die Residenzgalerie ganz einfach nicht anzubieten.

Im Falle der Residenzgalerie ist zudem finanziell nichts in der Tasche, auch nicht in der tiefsten barocken Rocktasche: Der Umbau für das DomQuartier habe der Residenzgalerie 148 Schließtage (das sind ganze fünf Monate) – und einen Einahmensverlust von 80.000 Euro beschert. Das sagte Gabriele Groschner, die Direktorin der Residenzgalerie heute Freitag (31.1.) bei einer Pressekonferenz, bei der eigentlich die Ausstellungspläne der Residenzgalerie Thema hätten sein sollen.

Vor allem erfuhr man in dem Pressegespräch eher „nebenbei“, welch dramatische Auswirkungen das Prestigeprojekt „DomQuartier“ auf die einzelnen Institution haben wird. Die Einkommensverluste durch die erforderlichen Umbauten haben zu dem Ergebnis geführt, dass die Residenzgalerie für 2014 mit einem Ausstellungs-Budget von 20.000 Euro dasitzt: 20.000 Euros sind alles, was der Residenzgalerie für 2014 zum „Verpulvern“ für Ausstellungen geblieben sind. Es habe sie tatsächlich ein wenig überrascht, mit einem Zehntel des üblichen Budgets auskommen zu müssen, sagte hochdiplomatisch Direktorin Groschner.

Natürlich hofft man künftig durch das DomQuartier auf deutlich mehr Besucher. Wie sich das finanziell auswirken wird, auf die einzelnen Institutionen, weiß freilich niemand. Fix sind derweil nur die Zahlen einer Milchmädchenrechnung: Statt 7 Euro für die Einzeleintrittskarte bleibt der Residenzgalerie künftig nur mehr ein Anteil von 2.95 Euro an der Generalkarte DomQuartier. Das kann man drehen und wenden wie man will – was bleibt ist ein realer Verlust. Das gilt natürlich sinngemäß auch für das Dommuseum und andere ins DomQuartier integrierte Institutionen.

Letztlich hofft Gabriele Groschner, die Direktorin der Residenzgalerie, wieder auf die früheren Einnahmen von etwa 150.000 Euro zu kommen. Ziel einer engagierten Salzburger Institution muss es de facto also sein, den Stand von vor ein, zwei Jahren wieder zu erreichen.

 

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