Prioritäten

GLOSSE

Von Reinhard Kriechbaum

22/05/21 Gestern Freitag (21.5.) war Bundeskanzler Sebstian Kurz „im Rahmen seiner Bundesländer-Tour“ kurz in Salzburg. Meldet die Landeskorrespondenz. Das wäre so außergewöhnlich nicht, begannen doch an diesem Abend die Pfingstfestspiele, das erste größere Kulturfestival unmittelbar nach dem Wiederaufsperren der Kultur.

Wir zitieren aus der Landeskorrespondenz. „Ich freue mich, dass sich der Bundeskanzler persönlich von der guten Vorbereitung und reibungslosen Abwicklung der großen Öffnungsschritte nach den Corona-Lockdowns in Salzburg überzeugen kann“, so Landeshauptmann Haslauer. Hat sich also Sebastian Kurz mit eigenen Augen davon überzeugt, wie es so läuft mit personalisiertem Ticket, Kontrolle nach der 3G-Regel, Ausweiskontrolle und - bei den Damen - Handtaschen-Sicherheits-Check und mit schachbrettartiger Platzbelegung im Festspielhaus?

Wir lesen weiter in der Landeskorrespondenz. „Auf dem Programm standen ein vier-Augen-Gespräch mit Landeshauptmann-Wilfried Haslauer sowie ein Besuch des Mozartkinos und des Stieglkellers in der Salzburger Altstadt.“

Dort – im ältesten Kino Salzburgs – seien „natürlich die Wiederöffnung … und die dafür nötigen Vorbereitungen der Corona-Maßnahmen im Mittelpunkt“ gestanden. „Einem guten Neustart mit entsprechender Vorsicht steht dort nach der langen Zeit ohne Publikum nichts im Wege.“ Danach der Stieglkeller, „wo sich der Bundeskanzler ein Bild von der wieder geöffneten Salzburger Gastronomie“ habe machen wollen, weiß der Informationsdienst des Landes.

Szenische Premiere bei den Pfingstfestspielen? Das war wohl eher etwas für die Kulturverliebten, nicht für den Bundeskanzler.