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Keine sauren Gurken mehr

STICH-WORT

25/06/15 „Die Sammlung Würth in Salzburg erleben“ - kurz muss man auch als Kultur-Insider bei einer so betitelten Presseaussendung nachdenken, was gemeint ist. Ach ja, das ehemalige das Kunstprojekt der Salzburg-Foundation! Jahr für Jahr kam ein Objekt im öffentlichen Raum dazu, die öffentliche Erregung ließ oft nicht auf sich warten...

Die Gurken, die damals Erwin Wurm vor dem Eingang zur Großen Aula der Universität aufstellen ließ, sind niemandem mehr zu sauer. Kaum jemand fühlt sich noch nachhaltig irritiert beispielsweise von der Lüperz-Figur vor der Ursulinenkirche. Sie hat schließlich schon Patina angesetzt und wirkt eigentlich so, als sei sie eh schon immer dort gestanden, wo sie vor gerade zehn Jahren so vehement angeeckt ist und von einem selbsternannten Kultur-Retter sogar geteert und gefedert worden ist.

So nebenbei: Wer rückt eigentlich wie of mit Schrubber oder Kärcher aus, damit die riesige Goldkugel, auf der ein Balkenhol-Männchen steht, immer so wunderbar frisch für die Touristen leuchtet und selbst an grauen Tagen Farbe in die Urlaubs-Knipserei bringen kann?

Seit 2013 sind die zwölf Kunstwerke des „Walk of Modern Art“ in der Obhut der Sammlung Würth, die sie der Stadt Salzburg in Form einer Dauerleihgabe zur Verfügung stellt. Der Walk of Modern Art wurde über einen Zeitraum von zehn Jahren von 2002 bis 2011 realisiert. Initiiert und umgesetzt hat ihn die Salzburg Foundation: Anselm Kiefer, Mario Merz, Marina Abramovic, Markus Lüpertz, James Turell, Stephan Balkenhol, Anthony Cragg, Christian Boltansky, Jaume Plensa, Erwin Wurm, Manfred Wakolbinger und Brigitte Kowanz waren damals eingeladen, jeweils ein Kunstwerk für einen Ort ihrer Wahl in Salzburg zu schaffen.

Spaziergang statt Erregung. Um den gesamten Walk abzugehen und jedes Kunstwerk zu besichtigen ist man gut und gerne zwei Stunden unterwegs. In Monatsabstand werden ab nun wieder geführte Rundgänge geboten, am kommenden Samstag (27.6.) geht es los.

Die besondere Verbindung zwischen der Stadt Salzburg und der Sammlung Würth besteht schon seit 1991, als ein erster Überblick über die noch junge Firmenkollektion im Rupertinum und in der Villa Arenberg zu sehen war. Heute sind der Walk of Modern Art und der Würth Skulpturen Garten von Schloss Arenberg sichtbarer Ausdruck dieser Verbundenheit. Der Würth Skulpturen Garten inmitten der Gartenanlage von Schloss Arenberg umfasst Skulpturen aus der Sammlung Würth und lädt ganzjährig zum Besuch.

Kerngeschäft von Würth ist der globale Handel mit Befestigungs- und Montagematerial. Der Ursprung des Großunternehmens war eine 1945 gegründete Schraubengroßhandlung. In den 1960er Jahren legte Reinhold Würth den Grundstock für eine der größten privaten Kunstsammlungen in Europa. Die Sammlung Würth umfasst heute 16.800 Kunstwerke von über 2.500 Künstlerinnen und Künstlern. Wichtigste Sammlungs-Schwerpunkte sind die klassische Moderne und Kunst der Gegenwart. Mit mehr als 1.300 Kunstwerken ist der Bestand an österreichischer Kunst in der Sammlung Würth der wohl größte außerhalb Österreichs. Der Art Room Würth Austria am Firmensitz in Böheimkirchen NÖ, ist eine von 15 europäischen Würth'schen Kunstdependancen. Würth Österreich ist übrigens auch Hauptsponsor der Lehrlingskonzerte der Salzburger Kulturvereinigung und des Kardinal König Kunstpreises der Erzdiözese Salzburg.

„Walk of Modern Art“. Geführte Rundgänge (kostenlos) am 27. Juni, 25. Juli, 22. August, 26. September, 31. Oktober. Treffpunkt jeweils um 14 Uhr im Innenhof der Universität Mozarteum (Mirabellplatz 1). Anmeldung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , Tel.: +43 5082420 – artroom.wuerth.at
Bild: Sammlung Würth / Stefan Zenzmaier

 

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