asdf
 

Kultur-Praktikum

STICH-WORT

11/02/15 „Praktikum gibt Einblick in den Traumjob Kultur“ titelt die Landeskorrespondenz euphemisch. Worum es in der Meldung geht: Auch heuer fördert das Land Volontariats- und Pflichtpraktikumsplätze mit je 200 Euro. 24 Kultureinrichtungen sind zur Zeit mit im Boot.

Die Initiative soll den Kandidaten – es geht um die zumindest vierwöchige Beschäftigung von Menschen zwischen 15 und 35 Jahren – helfen, „einen realistischen Blick auf die Arbeitswelt Kultur zu werfen“. Die relativ hohe Altersgrenze zeigt, erstens dass offenbar auch reifere Semester die Hoffnung auf ein Keimen im Kulturfeld nicht ganz verloren haben. Und zweitens wird an dieser 35-Jahre-Grenze deutlich, wie mühsam und langwierig es sein kann, Fuß zu fassen. 35Jährige auf Volontariats- und Praktikumsebene, das spricht Bände. Aus dem Traum, dass Kultur-Arbeitsplätze mit Geld und Sicherheit verbunden sind, werden die Kandidaten wahrscheinlich nicht erst bei dieser Gelegenheit erwachen. Es sind auch sehr viele Initiativen aus der freien Szene dabei. Der Blick kann also tatsächlich ein realistischer sein.

Auch auf der Homepage für diese Förderaktion betont man den Praxisbezug: „Angeboten werden nicht simple Hilfstätigkeiten, sondern anspruchsvolle und verantwortungsvolle Aufgaben. Die teilnehmenden Einrichtungen bieten Gelegenheit, ganz konkret bei der Planung und Realisierung von Kulturprojekten mitzuarbeiten und an der Durchführung von Projekten zu partizipieren. Dabei soll vor allem auch ein Einblick in die reale Alltagsarbeit dieser Kultureinrichtungen vermittelt werden.“

Die Praktika müssen mindestens vier Wochen dauern und den gesetzlichen arbeitsrechtlichen Mindestanforderungen entsprechen, heißt es in der Ausschreibung. Die 200 Euro vom Land (die unmittelbar in die Entlohnung der Praktikanten und Volontäre fließen müssen) dürfen also nicht die einzige Geldquelle für die tendenziell prekär Beschäftigten sein.

Kulturreferent Landesrat Heinrich Schellhorn, betont in der Presseaussendung, er sei sich dessen „bewusst, dass 200 Euro Förderung pro Praktikantin oder Praktikant nur ein bescheidener Anreiz sein können“. Umso mehr freut es ihn, „dass sich so viele Kultureinrichtungen, vom Jazzit bis zum Landestheater und vom Keltenmuseum bis zur ARGEkultur“, an der Aktion beteiligen. „So ein Praktikum kann für junge kulturinteressierte Menschen nur spannend und aufschlussreich sein.“ Der Arbeitsmarkt Kultur dürfe vor allem in Salzburg nicht unterschätzt werden, betont Schellhorn: „Die Kultur bietet in Salzburg tausende Arbeitsplätze. Wir hoffen, dass wir mit den Praktika zu Einblicken in diese Arbeitswelt und zur Qualifizierung künftiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beitragen.“ (LK/dpk-krie)

Interessentinnen und Interessenten finden auf der Website www.kulturpraktikum.at die Stellenbeschreibungen und können sich direkt bei den Einrichtungen bewerben.

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014