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Bäumchen, Bäumchen, wechsel dich!

STICH-WORT

03/12/13 Glaskugeln oder Strohsterne? Lametta und Engelhaar oder doch lieber Lebkuchen und kleine Äpfel? Eine weihnachtsbäumliche Ideologiefrage. Auch Studentinnen und Studenten denken in einer Jahreszeit wie dieser darüber nach, wie wohl das Tannenbäumchen kreativ zu behängen sei.

Von Reinhard Kriechbaum

116„Bäumchen, Bäumchen, wechsel dich!“ war ein Freiluft-Spiel. Eine Art „Reise nach Jerusalem“ open air, an das sich freilich nur noch ältere Leute erinnern. Einer ist immer leer ausgegangen, es war unter keinem Baum mehr ein Platz frei. Das war freilich in Urzeiten, als man es sich zum Spielen noch nicht vor den Computerbildschirm bequem gemacht hat.

115„Bäumchen, Bäumchen, wechsel dich!“ könnte über der neuen weihnachtlichen Studenten-Initiative in Sachen Christbaum an der Universität Mozarteum stehen. Die hat auch mit Wechseln zu tun. Aber nicht mit Hin- und Herlaufen zwischen Bäumen. Es steht nur ein Baum da, dafür großmächtig, wie er dem repräsentativen Glasfoyer der Salzburger Kunstuniversität angemessen ist. Und was hängt drauf? Kleider!

„Wir haben in unserer Gruppe von Mozarteum-Studentinnen nach einer Idee abseits des konventionellen Christbaum-Schmucks gesucht“, sagt Kunststudentin Hannah Vulcana. „Weihnachten ist ein Fest des Zusammenseins und des gemeinsamen Feierns. Man verschenkt Dinge und bekommt Dinge geschenkt. Diesen Gedanken greifen wir mit dem ,Interaktiven Christbaum‘ auf, der die oft passiven Menschen zum aktiven Eingreifen bewegen soll.“

Der Christbaum ist also geschmückt mit frisch gesammelter Kleidung aus der Region und dient als nadelige Kleider-Tauschbörse. Jeder, der Lust und Zeit hat, kann vorbeikommen und sich etwas aussuchen. Wer Gefallen an einem Stück findet, kann das Kleidungsstück einfach mitnehmen – nur die Kleiderbügel 117sollen am Baum hängen bleiben, damit neue Kleidung aufgehängt werden kann. Falls jemand umgekehrt in seinem Kleiderschrank etwas Platz machen möchte, kann er Kleidung am Christbaum auf diese Bügel hängen. Sollten alle Bügel besetzt sein, kann man die Offerte auch unter den Baum legen.

„Der Christbaum steht seit der letzten November-Woche und es wurden bereits viele Kleidungsstücke ausgetauscht“, berichtet Hannah Vulcana. „Also bitte kommt und schaut, sucht Kleidung aus, probiert, nehmt mit, was Euch gefällt, und bringt, was einen neuen Besitzer oder eine neue Besitzerin sucht.“

Der „Interaktive Christbaum“ wird bis 6. Jänner 2014 während der allgemeinen Öffnungszeiten im Foyer der Universität Mozarteum Salzburg, Mirabellplatz 1, zu besichtigen und zu „bespielen“ sein.
Bilder: Universität Mozarteum

 

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