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Die total nachhaltige Schnitzeljagd

STICH-WORT

20/02/17 In diesem Frühjahr ist in Salzburg wieder, zum dritten Mal, City Caching angesagt. Als hierzulande noch Deutsch die Verkehrssprache war, hat so etwas Schnitzeljagd geheißen. Man tastete sich von Ort zu Ort und fand dort Informationen, neue Aufgaben und neue Wege.

Von Reinhard Kriechbaum

Beim aktuellen City Caching geht es um Umweltschutz und Nachhaltigkeit: „Mit kniffligen Rätseln und Aufgaben wird man von der City Caching-App zu insgesamt zehn Standpunkten gelotst“, erklärt die Landeskorrespondenz. Zu Standorten, „an denen Nachhaltigkeit bereits gelebt wird. Die Informationen sind breitgefächert und reichen vom fairen Konsumverhalten über smarte Energielösungen bis hin zu Natur- und Artenschutz.“

„Oft wird das Thema Umweltschutz mit dem erhobenen Zeigefinder angegangen. City Caching verbindet Wissensvermittlung mit Erlebnis und Spaß“, wird Umweltreferentin LH-Stellvertreterin Astrid Rössler zitiert. „Ziel ist es, einmal einen anderen Blick auf das Thema Nachhaltigkeit zu werfen und sich zu fragen, was kann ich selbst beitragen, etwa durch mein Mobilitätsverhalten oder meine Essgewohnheiten.“

Das Smartphone ist, was die Nachhaltigkeit angeht, gewiss das allerbeste Beispiel. Gerade 18 Monate ist die Durchschnitts-Verwendungszeit. Die darin verbauten Leiterplatten und der Flüssigkristall-Display seien für 98 Prozent der Umweltbelastung bei Produktion und Recycling verantwortlich, entnehmen wir dem Merkblatt einer Grün-Initiative. „Diese Komponenten enthalten langlebige giftige Chemikalien (PBTs), die sich nicht abbauen lassen und sich in unserer Umwelt immer mehr anhäufen. Diese Chemikalien stehen unter Verdacht Krebs und andere Beschwerden im Bereich Fortpflanzung, Neurologie und Entwicklung hervorzurufen.“

Chips enthalten Arsen, und in den verschiedenen Handy-Bauteilen finden sich weiters bromierte

Feuerhemmer, Kadmium, Blei, Nickel, Palladium, Silber, Tantal, Zink und Quecksilber. „Diese Komponenten gelangen auf Müllhalden ins Grundwasser und die Gifte verbrannter Handys belasten die Luft, zerstören unsere natürlichen Ressourcen und belasten die menschliche Nahrungskette schwer.“ Das Kadmium der Akkus sei krebserregend, heißt es.

Weltweit mehr als die Hälfte des ebenfalls in Lithium-Ionen-Batterien verwendeten Kobalts kommt aus dem südlichen Kongo, wo Tausende Minderjährige das Mineral in Minen fördern. Nach einem aktuellen Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sind manche von ihnen nur sieben Jahre alt, arbeiten unter prekären Bedingungen und ohne Sicherheitsausrüstung. Viele zögen sich für einen Lohn von ein bis zwei Dollar pro Tag unter anderem dauerhafte Lungenschäden zu.

Also alles ganz und gar vorbildlich nachhaltig. Wir halten wir also für unsere Nachhaltigkeits-Schnitzeljagd, über die sich die Umwelt-Landesrätin so sehr freut, ein wunderbares Gerät in Händen. Von der Strahlenbelastung reden wir noch gar nicht. „City Caching richtet sich speziell an alle Entdecker und Abenteuerlustigen, egal welchen Alters.“

Mehr Infos gibt es im Internet unter www.citycaching.salzburg.at sowie auf der entsprechenden Facebook-Seite. City gecatcht wird von 20. April bis 11. Juni. Für Ungeduldige gibt es ein virtuelles Warm up, schon ab 27. März ist die App im Store erhältlich und führt vorab an drei zusätzliche Standorte.
Bild: Land Salzburg

 

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