Er förderte das disziplinierte Experimentieren

TODESFALL / RUEDI ARNOLD

08/04/14 Er hat „die Kunsterziehung an der Universität Mozarteum von der ersten Stunde an geprägt und durch sein Engagement fast vier Jahrzehnte lang maßgeblich mitgestaltet“ heißt es in einem gestern Montag vom Mozarteum veröffentlichten Nachruf auf Ruedi Arnold.

Der 1945 in Luzern in der Schweiz geborene Bildhauer ist nach langjähriger Krankheit am 2. April 2014 in Salzburg verstorben. 1967 ging Ruedi Arnold nach Wien und wurde Schüler von Fritz Wotruba an die Akademie der bildenden Künste. Neben diesem Lehrer hat für Arnold auch Alberto Giacometti eine wichtige Rolle für die künstlerische Entwicklung gespielt.

Bereits in jungen Jahren wurde ihm 1976 die Professur verliehen, als einem der jüngsten Professoren in der Geschichte der Salzburger Musik- und Kunsthochschule. In Würdigung seiner herausragenden künstlerischen und pädagogischen Verdienste sowie seiner langjährigen Tätigkeit als Leiter der Abteilung für Kunsterziehung (1991 bis 1998) erhielt er 1999 die „Silberne Ehrenmedaille“ dieser Institution.

Ruedi Arnold stand für eine Art der Kunstpädagogik, die von den Studierenden Konsequenz einforderte, ihnen aber eigenständige Handschriften nicht nur zugestand, sondern sogar förderte. „Besondere der künstlerischen Individualität seiner Schülerinnen und Schüler wahr und hilft, es zu einem Maximum zu entfalten“, sagte Rektor Reinhart von Gutzeit 2013 anlässlich der Emeritierung von Ruedi Arnold. Als Pädagoge ziele Ruedi Arnold „nicht auf Nachahmerinnen oder Jünger, sondern auf eigenständige, authentische Künstler als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit.“

Als Lehrer behielt sich Arnold die individuelle Auseinandersetzung mit seinen Studenten (schon bei der Aufnahme) vor. Er versuchte, den Mut zum Experiment anzuregen, vor dem Dozieren kam für ihn das selbständige Pobierenlassen. Als Ziel seines Unterrichts setzt Arnold „die Gestaltung jenes Ambientes, in dem wir agieren, das unsere Handlungen erklärt und möglich macht“, wie er es einmal formulierte.

„Bei einem ,großen Lehrer‘ sind Künstlertum und pädagogische Haltung nicht zwei Seiten, von denen jeweils die eine oder die andere in den Vordergrund tritt, sondern sie durchdringen einander unauflöslich und konstituieren in ihrer Verschmelzung diesen Menschen und seine Lehrer-Persönlichkeit.“ konstituieren“, so damals Reinhart von Gutzeit in seiner Laudatio 2013. (Universität Mozarteum/dpk-krie)

Bild: Universität Mozarteum / Manfred Siebinger