asdf
 

G'fraster aus der 1a-Klasse?

RESIDENZGALERIE / LEBENSSPUREN

25/04/10 Originell, wenn Jugendliche und Senioren Seite an Seite zur Spraydose greifen und Wände besprühen. Weil es um generationenübergreifende Projekte geht, heißt die museumspädagogische Initiative „Jugend macht Museum“ in der Residenzgalerie fortan „Wir machen Museum“.

altaltHerzig, was die Landeskorrespondenz über eine im Rahmen des Museumsprojekts abgehaltene Videokonferenz zu berichten weiß: "Heast Oida – 1a G'frasta". In der Redaktionsstube des Landes befleißigt man sich offensichtlich sonst nur der Hochsprache. Jedenfalls meint „Ia G'frasta“ keineswegs Rüpel aus der ersten Schulstufe.

In der neunten Schau der Reihe geht es um „Lebensspuren“. Wieder hat man dafür einen Raum in der Residenzgalerie – jenen bei der Terrasse des Dombogens – zur Verfügung gestellt. Eröffnung war am Samstag (24.4.). Zwei Stichwörter: „Allegorie des Alters“ und „Graffiti goes Museum“.

Ein Hauptwerk aus dem Sammlungsbestand der Residenzgalerie Salzburg war Ausgangspunkt des generationsverbindenden Projekts: Rembrandt Harmensz. van Rijns „Betende alte Frau“. Schülerinnen und Schüler des Musischen Gymnasiums setzten sich mit dem Bild auseinander und suchten nach eigenen Porträt-Ausdrucksformen. Es entstanden Zeichnungen, Kaltnadelradierungen, Plastiken, Linolschnitte altund großformatige Ölbilder. Eine Seniorin – die Großmutter einer Schülerin – stellte sich sogar als Modell zur Verfügung und sie erzählte auch aus ihrem ereignisreichen Leben. Diese Begegnung gab auch das Material zu einem Film.

altEine andere Initiative galt der „Streetart“: Jugendliche vom Verein „Spektrum“ (im Kommunikationszentrum „Berger Sandhofer Siedlung“) kamen mit Seniorinnen und Senioren zusammen. Unter der Anleitung des Graffitikünstlers Stephan Zimmermann (Salzburger Graffitigruppe „Lumpenpack“) wurden verschiedene Graffiti-Techniken erlernt, man sprühte auf legalen und mobilen Sprayerwänden. Auch das wurde in einer filmischen Dokumentation (von den Senioren und Jugendlichen) festgehalten.

Die erfrischenden Ergebnisse der generationsübergreifenden Street-Art sind gemeinsam mit einer filmischen Dokumentation im Foyer des Museums zu sehen. Medial begleitet wird das Ausstellungsprojekt von der Zeitung „Lebensspuren“: Das von Gudrun Seidenauer und Anton Thiel gestaltete und herausgegebene Blatt enthält Texte der Literaturgruppe der fünften Klassen des Musischen Gymnasiums sowie bildnerische Arbeiten die in der gleichzeitig laufenden Ausstellung „verändern“ im Musischen Gymnasium zu sehen sind. (LK/dpk)

Ausstellungsdauer bis 20. Juni. - Am Samstag, 29. Mai nachmittags gibt es einen Graffiti-Workshop, eine Veranstaltung der Residenzgalerie Salzburg im Jugendzentrum MARK (Hannakstr. 17). Anmeldung: 840451-0 - www.residenzgalerie.at
Bilder: Residenzgalerie

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014