Alesia hat es nie gegeben!

40 JAHRE KELTENMUSEUM

04/03/10 „Während der vornehme Wagenlenker, erkennbar am golden aufleuchtenden mit Koralle eingelegten Bronzehelm und geschützt durch einen Lederpanzer, die Rosse nur mühsam bändigt, schleudert ein zweiter Krieger entschlossen seine Lanze auf einen virtuellen Feind.“

Die antiken Autoren erzählen das alles ganz anschaulich und schildern auch einen eigenwilligen Brauch nördlicher Breiten: "Nämlich das Sammeln abgeschlagener Köpfe gefallener Feinde.“ Vielleicht haben sie ja Geschirr daraus gemacht? Trinkbecher aus den Schädeln gefallener Feinde: Davon berichten schon Asterix und Obelix - und das sind Autoritäten. Auch für das Keltenmuseum.

Doch vor allem fließen die Ergebnisse des Forschungszentrums Dürrnberg in die Ausstellungen ein. Das enge Miteinander von Keltenmuseum Hallein und Forschungszentrum Dürrnberg sei einzigartig in Österreich, sagt Direktionsassistent Florian Knopp. Mit dem neuen Direktor Stefan Moser werden die beiden Bereiche zudem in „Personalunion“ geführt. Ein Forschungszentrum, das seine Ergebnisse im eigenen Museum präsentieren, und ein Museum, das für seine Ausstellungen auf brandneue Ergebnisse der eigenen Forscher zurückgreifen kann: "Das ist das Bessondere in Hallein."

„Ein Museum ist nie fertig, weil man sich immer weiterentwickelt.“ Das betreffe nicht nur Baumaßnahmen (wie etwa die Einrichtung von Depot und einem museumspädagogischen Raum), sondern vor allem die ständige inhaltliche Auseinandersetzung. Auch durch Kooperationen, etwa mit dem Naturhistorischen Museum, bemühe man sich immer wieder erneut, „ein lebendiges Haus zu bekommen.  Seit  1985 gibt es das Forschungszentrum Dürrnberg: Es führt die Grabungen durch und dokumentiert, analysiert und restauriert die wertvollen Stücke. Ebenfalls im eigenen Haus. Nur ein Bruchteil der Funde könne in den Ausstellungen gezeigt werden.

Eine Besonderheit sie die Bereitschaft der Stadt Hallein, auch in wirtschaftlich schwierigen Tagen, „auch die Strukturen auszubauen“. Neu geschaffen wurde etwa die Stelle des Direktionsassistent, derzeit ausgeschrieben ist die Stelle eines Museumspädagogen: „Grad jetzt wo soviel eingespart wird“, sei es ungewöhnlich, dass noch eine Stelle ausgeschrieben wird:  „Wir sind außen hin ein riesiges Museum. Aber dahinter steht ein überschaubares Team, wo man sehr flexibel sein muss.“

Das Keltenmuseum sei de facto das „Archäologische Museum des Landes“, sagte Museumsreferent Wilfried Haslauer heute Donnerstag (4.3.) bei einem Informationsgespräch. Das Museum in Hallein sei längst weit mehr als ein Keltenmuseum. Es sei „Landesmuseum und Stadtmuseum, Archäologiemuseum und auch ein Ort der Sozialgeschichte und Wirtschaftsgeschichte“.

alt

Das Keltenmuseum werde ein ganz wichtiger Teil einer neuen konzeptionellen Entwicklung der Halleiner Kulturlandschaft und des touristischen Standortes Hallein sein, sagte die Halleiner Kulturstadträtin Eveline Sampl-Schiestl. „Dabei geht es um die Zusammenfassung aller Kulturbereiche zu einem Halleiner Kulturbezirk, in dem das Keltenmuseum eine zentrale Position einnehmen wird.“  Die größte Herausforderung des Jahres 2009 sei es gewesen die von Kurt Zeller hinerlassene Lücke zu schließen. „Mit dem neuen Museumsdirektor Stefan Moser verfüge das Keltenmuseum wieder über einen Experten mit der für das Museum so wichtigen Fachkompetenz in Archäologie, Forschung und Stadtgeschichte.

Termine im "Jubiläumsjahr" 2010