Die Museen machen wieder mobil

HINTERGRUND / MUSEUMSWOCHENENDE (1)

27/05/21 Gerade die Spezial- und Regionalmuseen hatten Glück im Unglück: Der Lockdown fiel vor allem in Zeiten, da die meisten dieser kleinen Schatzhäuser ohnedies geschlossen sind. Freilich ausgefallen war 2020 das Museumswochenende. Umso besser, dass es heuer wieder stattfinden kann.

Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit. Am Samstag (29.5.)lockt man an Standorten in der Landeshauptstadt und auch im Freilichtmuseum in Großgmain mit Gratis-Eintritt. Am  (30.5.) bieten 36 Regionalmuseen Einblicke in ihre Sammlungen. Von 10 bis 17 Uhr bieten sie Sonderausstellungen, Erlebnisführungen und Workshops in Kleingruppen. Es gibt auch wieder eine Museums-Roas im Oldtimerbus.

Das erste Mal beteiligt sich die Stiftung Mozarteum am Museumswochenende und öffnet das Mozart-Wohnhaus (verkürzte Öffnungszeit 10 bis 15.30) mit seiner technisch neu adaptierten Ausstellung und der größten Audio- und Filmsammlung zu Mozart weltweit. Auch die Bibelwelt in der Elisabethkirche ist mit einer neuen „Lego-Bibel-Wunderwelt“ das erste Mal eingebunden. Was verbirgt sich hinter dem Stichwort „WasserSpiegel“? So offeriert man den Wasserspeicher auf dem Mönchsberg und bietet dort eine multimediale und interaktive Entdeckungstour des Elements Wasser.

„Die Corona-Pandemie hat auch unsere Museen vor besondere Herausforderungen gestellt. Sicherheitskonzepte wurden erstellt, Schutzmaßnahmen getroffen, um dem Publikum einen sicheren und entspannten Museumsbesuch zu ermöglichen“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Die aktuellen Regeln erfordern jedoch auch Kreativität bei der Umsetzung von Vermittlungsangeboten. So werden Aktivitäten ins Freie verlegt oder durch digitale Angebote im Museum ergänzt. „Die Freude darüber, endlich wieder Kultur vor Ort zu erleben, einander zu treffen und auszutauschen, ist in allen Regionen des Landes spürbar“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

Was wichtig ist diesmal: In die Museen muss man sich ja nicht eigens reintesten, da ist die FFP2-Maske ausreichend. Für alle Veranstaltungen, Führungen und Workshops gilt die 3 G-Regel (geimpft, genesen, getestet). Kinder bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr sind ausgenommen.

Im Haus der Natur werden Erkenntnisse der Gehirnforschung und ihre Anwendung in der Welt der künstlichen Intelligenz beleuchtet. Die Ausstellung „This World Is White No Longer“ im Museum der Moderne Salzburg fordert Besucher auf, die „weiße Brille“ abzulegen, um Sichtweisen der People of Color wahrzunehmen. Es gibt zum Thema Stoff dort aber auch einige Veranstaltungen, die man gemeinsam mit der Modeschule Hallein umsetzt: „Me Reimagined − Stoffgeschichten“ und „Der Prozess – von der Idee zum Kleid“. Recycling ist auch ein Thema: „Zero Waste − Altes neu denken“.

A propos Recycling, im DomQuartier, wo ja eine der Sonderausstellungen der Musik am Hof der Erzbischöfe gilt, werden an dem Tag aus Altmaterial Musikinstrumente gebaut. Vom PanoramaMuseum aus kann man die 190 Stufen auf den Glockenspiel-Turm hinaufsteigen und nicht nur einen Altstadt-Blick von höherer Perspektive anschauen, sondern auch das Spielwerk und seine Mechanik mal von der Nähe betrachten. Was das Gesamtkunstwerk Salzburger Festspiele für Kunstschaffende unterschiedlicher Nationen bedeutet und wie sie es verarbeiten, wird im Salzburg Museum greifbar.

Das Salzburger Freilichtmuseum nutzt den Anlass, um alte Handwerkstechniken der Holzverarbeitung und damit auch seine Museumsarbeit vorzustellen. In zwei Vorträgen von Gregor Grill, Geschäftsführer von pro:Holz Salzburg, ist Holz als zukunftsträchtiger Werkstoff das Thema. (LK / dpk-krie)
(Wird fortgesetzt)

Die Angebote zum Museumswochenende in der Stadt Salzburg – www.museumswochenende.at
Eine Übersicht über die in ganz Österreich teilnehmenden Museen auf der Website von ICOM Österreich – icom-oesterreich.at
Bilder: www.museumswochenende.at / Haus der Natur (1); Sbg. Freilichtmuseum (1)
Das Museumswochenende am Sonntag im Land
Ein ziemlich großes Geburtstagskind im Lungau