asdf
 

Wie und wen die Götter liebten

LANGE NACHT DER MUSEEN

06/10/17 Schon einmal im Kellergewölbe des Hauses Kapitelgasse 6 gewesen? In dem Haus befindet sich das Rektorat der Universität. Der Keller ist morgen Samstag (7.10.) anläßlich der „Langen Nacht der Museen“ offen. Man kann dort einige besonders schöne Mineralien bewundern.

Die Universität hat ja auch eine ganze reihe von Spezialsammlungen. Jene für Mineralogie fällt einem gewiss nicht spontan ein. Sie umfasst rund 15.000 Stücke und wurde im Laufe des vergangenen halben Jahrhunderts aufgebaut. Aber wir geben zu: Der große Schauraum im Keller der Residenz ist deutlich anziehender, wenn das Material dort auch deutlich weniger glanzvoll ist: Gips. In die Abgusssammlung des Institutes für Klassische Archäologie lädt man in der „Langen Nacht der Museen“ mit einem Schwerpunkt „Love is in the air – Liebe und Sexualität im Altertum“. Die griechischen Götter waren bekanntlich keine Kostverächter, was ihre amourösen Umtriebe beweisen. Die Menschen auch nicht, drum gibt es zu späterer Stunde einen Vortrag über das „Geschäft mit der Liebe“. Prostitution ist bekanntlich das älteste Gewerbe, war also in der Antikre vermutlich auch schon ein alter Hut. Dreihundert Kopien griechischer und römischer Statuen stehen übrigens in der Abgusssammlung.

Wenn man schon in der Residenz ist: Im Hof genau diagonal gegenüber dem Eingang in den Keller ist die Galerie Mauroner (MAM). Dort wird am Samstagabend eine Ausstellung mit Werken von Alfred Haberpointner eröffnet. Dieser Künstler arbeitet in Holz. Er schlägt, hackt und brennt, fordert damit das Material heraus. Das Resultat: Werke, die einerseits konkret figürlich erkenn- und fassbar sind, aber auch in ihrer abstrakten Geometrie verhaftet bleiben können. Der Künstler ist anwesend.

Die Galerie Mauroner beteiligt sich das erste Mal an der „Langen Nacht der Museen“. Erstmals bzw. wieder dabei sind das Mozart-Geburtshaus, die Galerie Peger, das Pulvermacher-Museum in Elsbethen und die Georg-Trakl-Forschungs- & Gedenkstätte.

Fünfzig Museen und Galerien beteiligen sich in Stadt und Land Salzburg an der zum 18. Mal stattfindenden Veranstaltung, einer Initiative des ORF. 28 Häuser haben spezielle Programme für Kinder vorbereitet. Keine Sorge: Die Liebesgeschichten für sie in der Abgusssammlung sind unverfänglich.

Wie immer ist am Max-Reinhardt-Platz ein „Treffpunkt Museum“ eingerichtet, wo man schon morgen (Samstag, 7.10.) vormittags Tickets und Booklets bekommt. Busse fahren in Intervallen von ca. 15 Minuten zwischen 18 und ein Uhr morgens viele Routen ab. Und a propos Busse: Die Salzburger Obus-Geschichte – 1940 waren die ersten elektrifizierten Busse unterwegs – wird auf dem Residenzplatz, nahe dem Heimatwerk präsentiert. (ORF/dpk-krie)

„Lange Nacht der Museen“, Samstag (7.10.) ab 18 Uhr. Tickets 15 Euro (ermäßigt 12 Euro), im Land gibt es regionale Tickets um 6 Euro. Das Salzburg-Programm online und als pdf-Download.www.langenacht.orf.at
Bilder: ORF / Universität (1); wildbild (2); MAM (1)

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014