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Bitte eine Münze einwerfen!

GALERIE TRAKLHAUS / GRAU

09/01/14 Vielleicht täte der Ausstellungstitel – „Grau“ – in anderen Jahren besser passen als heuer, wo es draußen so ungebremst frühlingshaft zugeht. Die anregende Schau ist, grau hin, grau her, gut geeignet,  die Mienen der Besucher aufzuhellen.

Von Reinhard Kriechbaum

010Lauter nette, erfindungsreiche Dinge: Michail Michailow hat ein Bett mit Arm-Auslegern entworfen, so dass der Schlafende auch die Arme ausbreiten könnte. Venelin Shurelov hat einen blechernen Automaten entworfen, in den man eine Münze einwerfen kann. Eine adäquate Filmszene sieht man auf einem kleinen integrierten Monitor. Was passiert, wenn man einen Euro investiert, außer dass die Galerie-Kaffeekasse aufgepäppelt wird? Einfach ausprobieren!

Mit dem bulgarischen Kulturinstitut hat man noch nie zusammengearbeitet. Für die Ausstellung „Grau – Wi Sa So“ hat man drei Salzburger Künstler und zwei schon längere Zeit in Österreoich lebende Bulgaren ausgewählt. Und dann hat es sich noch ergeben, dass die Nationale Kunstakademie Sofia auch noch drei Leute nominiert hat. Aus dieser Konstellation erklären sich die rätselhaften Silben im Titel: Die Schau war bereits in Wien zu sehen, jetzt ist Salzburg (die Galerie im Traklhaus) dran, und dann geht es weiter nach Sofia.

009Klaus Taschler hat sich auf die Suche nach Leuten gemacht, die das Handy verweigern, und tatsächlich fünf solcher „Exoten“ gefunden. Die hat er porträtiert oder gefilmt und Werbesprüche von Telekommunikationsunternehmen drüber montiert. Sigrid Langrehr zeigt unter anderem in einer Videoarbeit, wie ein Mensch hüpft und das Geäst auf dem Bildschirm doch nicht erreicht. Die Schuhe bleiben in Bodennähe. Man soll wohl nicht nach zu viel streben.

011Franz Bergmüller fotografiert Menschen und beginnt dann erfindungsreich zu schnipseln. So entstehen Silhouetten und gar bewegte Skulpturen. Ein kleiner Elektromotor hält eine Art High-Tech-Germaul in Schwung. Und wie ist das mit der Glühbirne an exponierter Mannes-Stelle? Vielleicht ein wenig zu viel Energie in diesem Körperbereich.

Nestor Kovachev hat ein Buch über Wittgenstein in einzelne Seiten zerlegt und spannt diese an einem Seil quer durch einen Raum. Dazu ein paar gezeichnete Porträts, auch eines von Trakl. Wenn man schon eingeladen ist, in dessen Salzburger Geburtshaus auszustellen…

Bis 15. Februar in der Galerie im Traklhaus – www.salzburg.gv.at/traklhaus
Bilder: dpk-krie

 

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