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Vierzig Jahre Galerie im Traklhaus

HINTERGRUND / BILDENDE KUNST

21/11/13 Ein beiläufig belauschtes Gespräch zweier Passanten, Studenten wohl, am Waagplatz: „Das ist das Geburtshaus von irgendeinem, den ich noch nie gehört habe. Georg Trakl wär‘s. In dem Gebäude gibt es seit genau vierzig Jahren eine Galerie. Ein Rückblick.

091Das Haus selbst wurde Anfang der siebziger Jahre vom Land erworben, um dort Vereine und im Kulturbereich aktive Vereine unterzubringen (die zum Teil aus der Alten Residenz abgesiedelt werden mussten). Drei ebenerdig gelegene Räume wurden für Ausstellungen adaptiert.

Seit 1973 gibt es also die Galerie im Traklhaus. Bis 1983 (also zehn Jahre lang) war der Salzburger Kunstverein für das Ausstellungsprogramm zuständig. Anschließend wurde von diesem Verein noch zwei Jahre lang die Ausstellungsserie „Palette“ mit Arbeiten von Salzburger Künstlern organisiert. 1985 hat die Kulturabteilung des Landes Salzburg die Galerie übernommen und zuerst ein gemischtes Programm mit Werken von hauptsächlich Salzburger Künstlern vorgestellt. Jedes Jahr gab es auch Ausstellungen in Zusammenarbeit mit der Internationalen Sommerakademie und mit dem Museum Rupertinum.

090Ein Schwerpunkt im Programm (sechs Ausstellungen pro Jahr) wurde dann bald der Nachwuchsförderung gewidmet: 1986 begann das Förderprogramm mit dem Ziel, Arbeiten von jüngeren, noch nicht so bekannten Österreichern zu präsentieren. Das Alterslimit für die Künstlerinnen und Künstler, die sich dafür bewerben konnten, war 35 Jahre. Es sollten nicht nur Künstler aus Salzburg, sondern aus allen Bundesländern eine Starthilfe in Form einer Ausstellungsmöglichkeit erhalten. Von Anfang an war die Dokumentation wichtig: zuerst in einem Katalog für die beiden Künstler, die gemeinsam ausstellten, dann in Einzelkatalogen. Mit der 73. Ausstellung im Förderprogramm des Landes Salzburg ist im Dezember 1998 diese Ausstellungsreihe in der die Arbeiten von 146 Künstlern vorgestellt wurden, zu Ende gegangen.

Die Fortsetzung und Verbesserung dieser Ausstellungsreihe ist das Kooperationsprogramm, das seit 1999 besteht. Da geht es nicht mehr ausschließlich um die Förderung von jungen Künstlern. Die Ausstellungen werden gemeinsam mit einem Ausstellungsraum in Österreich oder im Ausland geplant, die Präsentationen wandern weiter in die Partner-Institution. Auf eine österreichweite Ausschreibung können Künstler sich alle drei Jahre für Ausstellungen bewerben. „Seit 2001 haben wir gemeinsam Ausstellungen durchgeführt etwa mit dem Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis in Bregenz, dem Museum Moderner Kunst in Passau, der Galleria d'Arte Moderna in Bologna, dem Musée d'Art Moderne in St. Etienne/Frankreich, der Oberösterreichischen Landesgalerie in Linz und mit Partnern in Luxemburg, i093n Valladolid/Spanien und Bremen“, erzählt Dietgart Grimmer, die die Landesgalerie seit je her leitet. Die Auswahl der Künstler werde jeweils mit dem Kooperationspartnern getroffen.

Außerdem ist die Galerie im Traklhaus Ausstellungsort für die großen Wettbewerbe des Landes, etwa den alle drei Jahre zu vergebenden Anton-Faistauer-Preis für Malerei, den im Fünf-Jahre-Rhythmus ausgelobten Salzburger Keramik-Preis, den Eligius-Schmuckpreis oder seit dem Jahr 2000 den „Großen Kunstpreis“ des Landes (beide in dreijährigem Intervall. Da werden in Ausstellungen immer Arbeiten jener Künstlerinnen und Künstler vorgestellt, die in die engere Wahl kommen, manchmal fällt die endgültige Entscheidung auch erst vor Ort während der Ausstellung.

092Auch die weiteren Ausstellungen, die die Galerie im Traklhaus zeigt, stehen im Zeichen von Zusammenarbeit, wie seit 1983 bis 2010 Ausstellungen, die mit der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst, veranstaltet wurden. Im Jubiläumsjahr 2003 (30 Jahre Galerie im Traklhaus) wurde eine Ausstellung mit Arbeiten von 30 Künstlern, die zwischen 1973 und 2002 dort unterrichtet haben und deren Werke in der Galerie im Traklhaus ausgestellt wurden, organisiert.

Seit März 2000 hat die Galerie im Traklhaus eine zusätzliche Möglichkeit: Der ungefähr fünfzig Quadratmeter große Studio-Raum gehörte einst dem „Verein zur Förderung der volksnahen Kunst“, der damals aufgelöst wurde. Das Studio ist ebenfalls vom Hof des historischen Traklhauses zugängig und dient als ergänzende Ausstellungsfläche oder wird für Einzelpräsentationen genutzt.

Galerie im Traklhaus – www.salzburg.gv.at/traklhaus ; das Ausstellungsprogramm 2014
Bilder: dpk-krie (3); Galerie im Traklhaus (1)

 

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